Welchen Organisationen, Unternehmen oder Brands folgen Sie auf Social Media? Und folgen Sie auch deren CEOs? Letztlich sind es doch die Menschen, die interessieren. Es sind ihre Geschichten, die uns fesseln. Es sind Meinungen, die uns inspirieren. Die persönliche Präsenz auf LinkedIn oder Instagram kann eine Herausforderung, aber auch eine grosse Chance sein. Das haben die beiden Referent:innen anhand persönlicher Beispiele und Erfahrungen aufgezeigt.
Überlegt und pragmatisch
Social Media ist ein mächtiges Kommunikationstool. Davon ist Tillmann Lang, Gründer und CEO der Inyova AG überzeugt. Das Unternehmen nutzt vier soziale Netzwerke, um seine Botschaften an die Zielgruppen zu vermitteln (LinkedIn, Facebook, Instagram und TikTok). Als CEO liegt seine persönliche Priorität auf der Plattform LinkedIn. Das Credo: dann etwas sagen, wenn es etwas zu sagen gibt. Ohne intrinsische Motivation keine Posts. Seine Beiträge orientieren sich an drei Kategorien: 1. Meinungen: je differenzierter, desto besser die Performance. 2. Meilensteine: des Unternehmens sowie private. 3. Einblick in den Alltag: persönliche Reflektionen.
Der Fokus einer Führungsperson im Arbeitsalltag liegt auf anderen Aufgaben – deshalb sollte der Zeitaufwand für den Social Media Auftritt nicht Überhand nehmen. Es lohnt sich, Ideen mit dem eigenen Team zu spiegeln, aber auch mit etwas Mut und Pragmatismus vorzugehen. Für Tillmann Lang biete der eigene Social Media Auftritt immer wieder gute Übungsmöglichkeiten für die Kommunikation: wie kann ich komplexe Themen verständlich und attraktiv wiedergeben?
Gezielt und empathisch
Anja Lapčević, Co-CEO Kingfluencers & Mitgründerin Conscious Influence Hub, lernt nicht zuletzt durch ihre Nähe zu Content Creators und Influencer:innen viel über die Möglichkeiten des eigenen Auftritts auf Social Media. «Es ist ein Spagat» sagt sie zur angestrebten Balance zwischen Privatperson und Unternehmen. Schliesslich bestünden hierfür keine offiziellen Guidelines. Erleichtert werde diese Aufgabe durch eine klare Analyse der eigenen Situation und Definition der Ziele. Was soll mit dem eigenen Auftritt erreicht werden? Welche Geschichten sollen erzählt werden? Zu welchen Themen wird Position bezogen – und zu welchen nicht?
Es gelte bei der Kommunikation auf Social Media, den Mensch hinter dem Account oder Feed nicht zu vergessen, betont Anja Lapčević. Sie regt dazu an, auf den sozialen Medien die Werte Empathie, Respekt und Toleranz zu leben. Denn im direkten Austausch mit der Community lässt sich die eigene Haltung am besten zeigen, die eigene Persönlichkeit am besten erleben.
Unser Fazit:
- Authentisch bleiben – Online wie offline gilt: Menschen mögen echte Geschichten und persönliches Engagement. Hinter einem LinkedIn Profil oder einem persönlichen Instagram Account steckt immer ein Mensch. Es lohnt sich, den eigenen Werten, der eigenen Tonalität, dem eigenen Stil und den bevorzugten Kanälen treu zu bleiben, (Bauchgefühl nicht ignorieren!). Der Wiedererkennungswert geht verloren, wenn ausschliesslich Ghostwriting oder fehlendes persönliches Interesse vorhanden sind.
- Qualität vor Quantität – Kontinuität ist wichtig (nicht zuletzt für den Algorithmus). Dennoch sollten vornehmlich relevante Inhalte geteilt und bewusst mit der Community interagiert werden. Proaktiv und schnell sein zahlt sich aus. Fair bleiben ebenfalls: Quellenangabe bei geteilten Inhalte Dritter nicht vergessen.
- Gesunde Distanz wahren – Abgrenzung ist wichtig. Der Drang, nach Veröffentlichung eines Posts konstant die neusten Interaktionen zu überprüfen, oder das Bedürfnis 24/7 präsent und aktiv zu sein: verständliche Reaktionen. Dennoch empfiehlt sich ein wohlwollender Umgang mit den eigenen Ressourcen. Es dürfen Grenzen gesetzt werden.
Video des 65. Gipfels von kameramann.ch
Präsentation der Referent:innen (zum Download)
Herzlichen Dank an Barry Callebaut für das Sponsoring und an das tibits Bistro für Kafi, Gipfeli & Gastfreundschaft.
Weiterführende Informationen:
- Bernetblog zu den Themen CEO-Kommunikation und LinkedIn
- Der nächste Social Media Gipfel findet am Mittwochmorgen, 2. November 2022 in Bern statt. Save the date!