In unserer Blog-Serie «Corporate Newsroom im Profil» fragen wir Kommunikationsverantwortliche, welche Strategien und Arbeitsweisen sie für die erfolgreiche Vermittlung ihrer Themen und Botschaften nutzen. Und welche Herausforderungen ihnen dabei im Newsroom begegnen. Die Serie gibt Einblick in die Praxis von Kommunikationsprofis und Corporate-Newsroom-Manager:innen.
Heute teilt Taru Koch, Leiterin Communications & Brand Management bei PostFinance, ihre Erfahrungen.
Wie lange arbeitet ihr schon mit einem Corporate Newsroom?
Seit drei Jahren. Ausschlaggebend für die Einführung war das Ziel, die themengesteuerte und integrierte Kommunikation zu stärken, die Transparenz und Planung der Kommunikationsaktivitäten zu verbessern und vor allem auch schneller und flexibler aktuelle Stories aufzunehmen und umzusetzen.
Worin liegt die bisher grösste Verbesserung?
Es sind mehrere Punkte, die insgesamt dazu führen, dass wir mit unserer Kommunikation intern und extern heute nachweislich mehr Wirkung erzielen:
- Integrierte Kommunikation: Wir gestalten das Themenmanagement ganzheitlich und zusammen mit den Kolleg:innen aus dem Marketing mit dem Ziel, die Botschaften integriert und abgestimmt auf die Zielgruppe über die relevanten Kanälen auszuspielen.
- Tagesaktuelle Beiträge: Wir nehmen immer wieder tagesaktuelle Themen auf, entwickeln in kürzester Zeit eine Story dazu und setzen diese auf einem oder mehreren Kanälen um. Das können ernste, faktenbasierte, aber auch unterhaltsame und humorvolle Beiträge sein. So können wir PostFinance und unsere Themen optimal im Markt positionieren.
- Ressourcenmanagement: Wir wissen, wann was wo läuft und können unsere Ressourcen wirkungsvoll und flexibel einsetzen.
Was ist schwierig?
Die integrierte Kommunikation: Wir haben eine Vielzahl an Themen, Zielgruppen und Kanälen, die wir bedienen. Dabei sind die Ziele, Interessen und etwa auch die Bewertung der Relevanz seitens Unternehmenskommunikation nicht immer dieselben wie diejenigen unserer Stakeholder in der Organisation. Hier den richtigen Fokus zu setzen, Botschaften und Massnahmen inhaltlich und terminlich aufeinander abzustimmen und dabei flexibel genug zu bleiben für Ungeplantes, ist nach wie vor anspruchsvoll.
Welches Highlight teilst du gerne?
Am Anfang unseres Newsrooms stand ein Change. Wir haben Rollen, Prozesse, Gremien sowie die Aufbauorganisation angepasst. Eine solche Veränderung ist nie einfach und braucht viel Erklärungsarbeit und Begleitung. Nach drei Jahren können wir die Bilanz ziehen, dass das Schiff nicht nur segelt, sondern richtig Fahrt aufgenommen hat. Die Mitarbeiter:innen begrüssen den themenzentrierten Ansatz und sehen, dass sie mit ihrer Arbeit einen Beitrag leisten können zur Erreichung der Kommunikations- bzw. Unternehmensziele. Freude bereiten auch die tagesaktuellen Beiträge; es ist befriedigend zu sehen, wie auch in kürzester Zeit mit kleinerem Aufwand ein guter Beitrag entstehen kann.
Was habt ihr noch vor?
Einiges! Aktuell beschäftigt uns – wie viele andere Unternehmen auch – wie wir generative künstliche Intelligenz gewinnbringend im Newsroom einsetzen können. Aktuell denken wir über eine Kommunikationsassistentin nach, die auf der Basis von unternehmenseigenen Daten Texte in Sprache und Tonalität von PostFinance erstellt. Ein weiterer Punkt ist die Wirkungsmessung. Wir haben die Ambition, den Beitrag der Kommunikation zum Unternehmenserfolg noch besser datengestützt auszuweisen. Wir haben fürs operative Geschäft ein erstes MVP erstellt und besprechen im Weekly jeweils für ein spezifisches Thema dessen Wirkung in den Medien, auf Social Media und in der internen Kommunikation.
Titelbild: PostFinance
Weiterführend im Bernetblog:
- Auf der Suche nach griffigen Alternativen zum Begriff «Corporate Newsroom»
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