Dreikönigstagung 2025: Erkennet die Zeichen – sie sind… «menschlich»

Sie hat Tradition, die Tagung der Schweizer Medien- und Kommunikationsbranche rund um den Dreikönigstag. Hier treffen sich jene, die in den grossen Medienhäusern und um sie herum etwas zu sagen haben. Gemeinsam versuchen sie, die Zeichen der Zeit zu deuten, und das wird tendenziell nicht einfacher, sondern komplexer. Gäb es da nicht die Weisen aus dem Morgenland, die das hier im Bernetblog tun.
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Wer hat die Zeichen schon entdeckt? Und gedeutet? Vielleicht gesehen auf Haus- und Stalltüren oder in Kreide auf dem Scheunentorbalken. Heuer steht dort vielleicht geschrieben «20 * C + M + B * 25». Vielleicht auch über dem Eingang von Tamedia an der Werdstrasse?

Die Bedeutung ist in der kirchlich-westlichen Tradition einfach und wird gesprochen mit Caspar, Melchior, Balthasar (und natürlich der Jahreszahl). Oder eben in Latein als «Christus Mansionem Benedicam», was soviel heisst wie «Christus segne dieses Haus».

Nun – auf den Schutz Gottes zu hoffen, kann in diesen Zeiten sicher nicht schaden. Noch besser, wenn man dies mit den «4 philosophischen Grundfragen nach Kant» weiter denkt: «Was darf ich hoffen? Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was ist der Mensch?»

Geht man der Spur der berühmten Drei Könige aus dem Morgenland nach (und ja – Perplexity hilft hier nach), geben sie den Medien diese Anstösse – und wie immer lernen wir in der Unternehmenskommunikation eifrig mit. Medien – ob öffentlich-rechtlich, privat oder gar Corporate – sind oder bringen:

Sammler, Verwalter und Hüter wertvoller Inhalte

Melchior steht ein für die Rolle der Medienschaffenden und der Medienverlage, die ihnen das wirtschaftlich möglich machen, in der Flut aus Kanälen, Inhalten und Botschaften die wirklich hochwertigen, nützlichen Inhalte zu sammeln, verwalten, bewerten und zugänglich zu machen. Als «Schatzmeister» betont er die Wichtigkeit, wertvolle Informationen zu bewahren und zu schützen.

Melchior steht als der «König des Lichts» (hebräisch) für die aufklärende und bildende Funktion von Medien. Zukünftige Medien sollten Licht ins Dunkel bringen, komplexe Themen verständlich machen und Menschen inspirieren – das nennt man wohl einfach auch «Kultur».

Unterstützung und Schutz der Gesellschaft, der Demokratie – und damit der Menschen

Balthasar (hebräisch: Gott wird helfen) steht ein für Schutz und Sicherheit. In der modernen Welt weist er hin auf die wichtige Funktion der vierten Gewalt, die sich schlecht delegieren lassen an Big Tech, Social Media oder eine Künstliche Intelligenz. Letztere unterstützt allenfalls dabei. Medien und ihre Inhalte sollen Menschen (und denken wir hier juristische Personen mit) dabei optimal unterstützen, bestmöglich informierte Entscheidungen zu treffen und ihre Rechte zu schützen.

Interessant wird es, wenn es menschelt

Diese Trilogie schliesst mit dem «Schutz» des Individuums vor der Dummheit (oder überschätzten Klugheit?) der Masse (und ihrer Daten). Von der diesjährigen Tagung blieb dem Autoren – der sie schon seit Jahren begleitet (Blogbeiträge dazu) – vor allem eins: Interessant wird es dort, wo es «menschelt», wie es im Schweizerdeutsch so schön heisst. Und so war es vielleicht auch kein Zufall, dass er just neben jener Verleger-/Medien-Persönlichkeit zu sitzen kam, die das so gut verkörpert: Roger Schawinski hat als Unternehmer, Journalist, Mensch vorgemacht, dass es dann spannend wird, wenn Menschen aufeinandertreffen, und es dabei eben auch einmal knarzen darf – oder eben «leben» oder «menscheln». Wenn es den Medien gelingt (und denken wir dabei Unternehmensmedien durchaus mit) diese Unmittelbarkeit zu schaffen und sich dabei noch von der Technik helfen zu lassen – dann gewinnen alle.

Dies machen übrigens heute ganz Junge vor. Zum Beispiel jene Verleger:innen, die an der Tagung heuer leider noch fehlten, von Tsüri.ch, die wir an dieser Stelle schon vorgestellt haben. Und damit könnte in der Medien- und Kommunikationswelt so etwas wie Zuversicht oder Hoffnung aufglühen. Auf weitere Zeichen an den Türen im Jahr 2026 und weiter.

Weitere PR Trends für 2025 gab es schon letzte Woche hier im Blog.

Weiterführend: 

Bild: Maurice Savage /Alamy Stock Photo

 

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