Künstliche Intelligenz ist im Bewerbungsprozess längst Alltag. Während zahlreiche Bewerber:innen in Anschreiben auf die sprachliche Gewandtheit von ChatGPT und Co hofft, screenen auf Unternehmensseiten Algorithmen die eingehenden Dossiers und sortieren Kandidat:innen aufgrund von Regeln.
Man muss kein Futurist sein um vorherzusagen, dass sich diese Entwicklung weiter beschleunigen wird. Der Rekrutierungsprozess ist dabei nur ein Element. Doch welche Rolle sollten HR-Abteilungen ganz grundsätzlich bei der Implementierung von KI in Unternehmen spielen? Diese Ausgangslage durfte ich gestern mit rund 15 HR-Leiter:innen und -Mitarbeiter:innen diskutieren – veranstaltet von Careerteam Schweiz.
Meine Inputs sowie einige Erkenntnisse zusammengefasst:
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HR kann und soll klare Mitarber:innen-Kommunikation mitgestalten
KI weckt bei vielen Menschen Angst vor Jobverlust. Das sagt etwa der aktuelle Jobbarometer von PWC. Eine klare Kommunikation über anstehende KI-Initiativen und deren Zweck kann helfen, diese Ängste abzubauen. Sie beantwortet Fragen nach den Zielen, Möglichkeiten der Partizipation, Teilnahme an Schulungen und Zugängen zu Tools.
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KI-Initiativen dürfen keine IT-Silos sein
Weil KI aus der Technik kommt, landen solche Projekte oft bei der IT-Abteilung. Wichtig wäre es, von Beginn weg alle relevanten Stakeholder einzubinden. Es ist die Voraussetzung dafür, dass HR einen zentralen Beitrag leisten kann: In der Kommunikation gegen innen und aussen.
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Change-Kommunikation gehört auf die Agenda von HR-Teams
KI-Anwendungen sollen und können uns den Arbeitsalltag erleichtern. Einhergehend sind oft Wünsche nach Produktivitäts- und Effizienzsteigerung. Dieser Fakt lässt sich nicht negieren und sollte so transparent wie möglich kommuniziert werden. Das notwendige Rüstzeug dazu benötigen neben den Kommunikations- auch die HR-Spezialist:innen
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Interne Ambassador:innen sind relevant für die Multiplikation
Um Wissen zu vermitteln und Ängste zu nehmen, spielen Mitarbeiter:innen eine zentrale Rolle. Wie etwa in Corporate-Influencer:innen-Projekten sollten auch hier Kolleg:innen mit intrinsischer Motivation und einem Grundinteresse an Künstlicher Intelligenz involviert werden.
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Intra- und Interpersonelle Skills werden noch wichtiger
KI kann Kreativität, Selbstreflexion, Emotionen und Empathie nicht ersetzen. Ob und wie gut jemand menschlich ins Team passt, ist schon heute ein wichtiger Soft-Skill. Er dürfte noch stärker an Bedeutung gewinnen.
Titelbild: Foto von Jon Tyson auf Unsplash
Weiterführend:
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