Media Use Index 2021: «Mobile first» setzt sich immer weiter durch

Um als Organisation auch in Zukunft relevant zu bleiben, muss sich die Kommunikationsstrategie am Mediennutzungsverhalten der Zielgruppe orientieren. Internet übers Smartphone für mehr als drei Stunden täglich? News weiterhin via SRF? Das und mehr zeigt die repräsentative MUI-Studie 2021. Bernet Relations ordnet ein.
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Der Media Use Index 2021 zeigt das Mediennutzungsverhalten der Schweizer Bevölkerung auf. Über alle untersuchten Altersstufen hinweg sind rund 90% regelmässig online. 41% surfen mehr als drei Stunden pro Tag. Die mobile Internetnutzung liegt dabei inzwischen bei 94% und ist somit klar die Nummer 1 – mit nicht mehr viel Luft nach oben.

Mehr mobile online

Zwei Drittel der GenZ und Millenials (unter 40 Jahre) surfen überwiegend auf dem Smartphone. Auch bei den bis 54-jährigen sind es noch 53%. Fast die Hälfte der Personen bis 44 Jahre hält es nicht aus, ohne ihr Smartphone aus dem Haus zu gehen. Diese Gerätenutzung muss bei der Aufbereitung von kommunikativen Inhalten bedacht werden. Ohne full responsive Webdesign geht heute gar nichts mehr und Content wird in den unterschiedlichsten Situationen rezipiert.

Gute Nachrichten für die Presse?

Zeitungen dürften nach Jahren der rückläufigen Nutzung etwas Luft holen können – es zeichnet sich zumindest vorübergehend eine Stabilisierung der Leserschaft ab. Fernseher und Radios befinden weiterhin stabil auf dem zweiten und dritten Platz der meistgenutzten Medien. Bis Mitte 40 übersteigt das Streaming dabei den Konsum von linearem TV.

Bei den jüngsten Generationen überholen allerdings Gaming-Umfelder. Sie seien nicht mehr eine Nische für Nerds, sondern längst Teil der Mainstream-Kultur, schreibt die MUI-Studie. Dies wird vor allem in Hinblick auf neue, virtuell simulierte Erlebnisse wie Metaverse interessant werden.

Ominpräsenz von Social Media

Über fast alle Generationen hinweg steht WhatsApp an der Spitze der Top-3-Apps und bietet somit auch für die (interne) Unternehmenskommunikation viel Potenzial. Nur bei den unter 29-jährigen liegt Instagram noch weiter vorne. Auffällig ist, dass somit fast alle der beliebtesten Apps, welche wir auf unseren Smartphones nutzen, von der Meta Platforms Inc. stammen. Gleichzeitig macht sich über die Hälfte der befragten Personen Sorgen um ihre Daten.

Drei Viertel der aller Schweizer:innen bis 69 Jahre sind nicht nur passiv, sondern aktiv auf einem oder mehreren Social Media präsent – sie liken, kommentieren oder chatten. 91% besitzen zumindest passiv einen Account. Auch Influencer:innen und Unternehmen werden auf den Socials immer bedeutender. Mehr dazu im nächsten Bernetblog-Beitrag zur MUI-Studie.

Online-Newsportale als wichtigste Informationsquelle

Im aussergewöhnlichen Jahr 2021 zeigt sich, dass klassische Kanäle viel Vertrauen geniessen. In der Schweiz wird vor allem der Service Public geschätzt: SRF ist bei über der Hälfte die Top-Medienmarke. Die Lokal- und Regionalmedien liegen bei 50%, die NZZ bei 40%, 20 Minuten knapp darunter, Watson bei 22% und Blick bei einem Fünftel.

Über die Hälfte der über 25-jährigen erfahren von News direkt auf dem Internetportal eines Online-Mediums. Nur die Jüngsten informieren sich eher via Social Media.

Unser Fazit: All diese Fakten und Faktoren fliessen in strategische Entscheidungen zur Kommunikation mit ein. Sie beeinflussen die Kanalwahl, die Publikationen und unser Verständnis der Zielgruppen. Allgemein gestaltet sich der Medienkonsum in unserer vernetzten Gesellschaft pluralistischer und unterscheidet sich je nach Generation stark.

Die Auswertungen des Media Use Index von Wundermann Thompson basieren auf einer repräsentativen Onlineumfrage zum Mediennutzungsverhalten von über 2’000 Personen zwischen 14 und 69 Jahren aus der Deutsch- und Westschweiz.

Weiterführend

Foto via Unsplash.

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