Gegen die Infoflut – Auswahl, Fokus und Priorisierung

Wir werden mit Informationen geflutet. Das ist nicht neu. Aufmerksamkeit ist folglich ein wertvolles und knappes Gut. Für die Ressourcen von Kommunikationsfachleuten bedeutet diese Tatsache nichts Schlechtes. Mit den richtigen Fragestellungen fällt es leichter zu fokussieren, priorisieren und letztendlich effektiv zu kommunizieren.
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Wenn es um unsere Aufmerksamkeitsspanne geht, hält oft der Goldfisch als Vergleich her. Auch wenn nicht wirklich wissenschaftlich fundiert, sagt man ihm nach, dass er sich ganze neun Sekunden auf etwas fokussieren kann – 1 Sekunde länger als wir es können. Unsere Zielgruppen haben demnach nur begrenzt Zeit und entscheiden selektiv, welchen Inhalten sie ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Sie tun das, wen sie einige der folgenden Fragen mit «Ja» beantworten können:

  • Nachrichtenwert: Ist der Inhalt relevant?
  • Thema: Interessiert es mich?
  • Mehrwert: Habe ich einen Nutzen davon?
  • Sprache: Verstehe ich das?
  • Expertise: Ist das glaubwürdig?
  • Barrieren: Ist der Beitrag gut zugänglich und eine Interaktion / Conversion einfach möglich?

Fokus statt Dauerbeschuss

Mit Aufmerksamkeit ist verantworungsbewusst umzugehen – als Beitrag zur Eindämmung der Infoflut, aber auch mit Blick auf die Ressourcen der Kommunikationsverantwortlichen. In Zeiten von zu wenig verfügbaren personellen Ressourcen und Informationsflut sind Kommunikationsabteilungen stark gefordert. Doch statt sich unter Druck zu setzen, um ständig Algorithmen zu befriedigen und vermeintliche Trends aufzugreifen, sollte man sich aufs Wesentliche fokussieren, Prioritäten setzen und mehr «Nein» sagen.
Weiter hilft es, Massnahmenpläne kurzfristiger zu überprüfen, um Kapazitäten, Formate, Kanalwahl, Kadenzen und Tempo bei Bedarf anzupassen.

Beitrag erstellen oder nicht? Fragen, die man sich vorher stellen sollte:

  • Zielgruppenorientierung: Bedienen wir damit unsere Zielgruppen und erfüllen wir ihre Bedürfnisse? (Beantworten der Fragen unter Absatz 1)
  • Zielorientierung: Zahlt der Beitrag auf unsere Wirkungsziele und Botschaften ein?
  • Relevanz: Erwarten die Zielgruppen unsere Kommunikation zu diesem Thema? Resp. was passiert, wenn wir nicht kommunizieren – wäre das vielleicht sogar besser?
  • Glaubwürdigkeit: Sind wir Expertinnen und Experten in diesem Thema?
  • Qualität: Kann der Beitrag nach dem gewohnten Qualitätsstandard aufbereitet werden?
  • Ressourcen: Stimmt das Aufwand-Ertragsverhältnis?

Für eine effektive und ressourcenschonende Kommunikation empfehlen wir, sich als Kommunikationsteam am Kommunikationskonzept zu orientieren. Es beantwortet die wichtigen Fragen zu den Wirkungszielen, den priorisierten Zielgruppen, den Inhalten und Botschaften sowie zur Tonalität und Organisation. Existiert ein solches Konzept noch nicht, unterstützen wir sehr gerne bei dessen Erstellung.

Weiterführend:

bernetblog-Beiträge zu wirksamer Kommunikation
bernetblog-Beiträge zu Strategie

Bild: Eigene Darstellung mit Bild von Luis Villasmil, unsplash

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