Rückblick 79. Social Media Gipfel: Corporate Influencer:innen

Wieso setzen Unternehmen und Verwaltungen auf ihre Mitarbeitenden, um ihre Kommunikationsziele auf Social Media zu erreichen? Heute teilten Anna Zwierko und Martina Beer vom Kanton Bern und Andrea Bossert von der Mobiliar ihre Erfahrungen mit uns.
/

Vorab: unser neuer LinkedIn-Leitfaden steht ab sofort zum Download bereit

«Authentizität schlägt jede Werbebotschaft». Das ist eine der zentralen Erkenntnisse des 79. Social Media Gipfels zum Thema Corporate Voices. Die Referierenden stehen dem Begriff «Corporate Influencer» mit Verweis auf dessen «Kardashianisierung» etwas kritisch gegenüber. Sie sprechen lieber von Stimmen aus dem Unternehmen oder Brückenbauerinnen und Brückenbauer.

Eigenmotivation der Mitarbeitenden ist entscheidend

Anna Zwierko (Co-Leiterin News & Public Relations) und Martina Beer (Bereichsleiterin Employer Branding) verantworten gemeinsam das Angebot des Kantons Bern, welches Mitarbeitende in den sozialen Medien unterstützt. Sie präsentieren fünf Erfolgsfaktoren, die für ihr noch junges Programm entscheidend sind:

  • Anerkennung: Die Eigenmotivation der Mitarbeitenden ist entscheidend. Nur mit der Anerkennung durch die Vorgesetzten und der Rückendeckung der obersten Führungsebene kann ein Corporate-Influencer-Programm funktionieren.
  • Begleitung: Angebote zur Weiterbildung und Vernetzung sowie zum Austausch von best practice sind notwendig. Besonders in schwierigen Situationen (z.B. negative Kommentare oder rechtliche Fragen) sind die Mitarbeitenden auf Unterstützung angewiesen.
  • Co-Leitung: Die zwei Bereiche Personal und Kommunikation bringen unterschiedliche, sich ergänzende Kompetenzen und Perspektiven ein.
  • Dezentral: Die Struktur des Influencer-Programms orientiert sich an der Organisationsstruktur. Die Autonomie der einzelnen Ämter bleibt gewahrt, und die Vielfalt des Kantons wird als Chance genutzt.
  • Eigenverantwortung: Die Guidelines sind kurz; entscheidend ist die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden.

So aufgestellt verfolgen die beiden Fachfrauen mit ihrem Programm weiterhin das Ziel, die Sichtbarkeit des Kantons zu erhöhen, eine positive Einstellung gegenüber der Verwaltung zu schaffen sowie Mitarbeitende zu binden und zu gewinnen.

Persönlich schlägt generisch

Bei der Mobiliar startete das «Employee Advocacy» Programm als grassroot-Bewegung: Es waren Mitarbeitende, die nach Wegleitung und Unterstützung für ihre Social-Media-Aktivitäten fragten. Andrea Bossert, Social Media Managerin, zeigt exemplarisch auf, was sich bewährt – und was nicht.

Alle Mitarbeitenden als Voices? Das Influencer-Programm ist für alle Mitarbeitenden offen. Im internen Teams-Kanal sind die Informationen und Schulungen frei zugänglich. Doch es ist eine Illusion zu glauben, dass man damit alle Mitarbeitenden zu Influencer:innen macht.

Es braucht mehr als Begeisterung: Damit der anfängliche Enthusiasmus nicht verfliegt, ist der Aufbau einer Community hilfreich. Diese bietet Tipps und Tricks, den Austausch über best practice, Micro-Learnings und interne Unterstützung.

Ein geeignetes Tool: Wer den Mitarbeitenden Content zur Verfügung stellen und eine effiziente Verbreitung unterstützen will, ist auf ein geeignetes Tool angewiesen. Das Plus: Key Performance Indikatoren werden erfasst.

Persönlich schlägt generisch: Ein hundertfacher Repost von einem Unternehmensbeitrag generiert zwar Reichweite – aber der persönliche Touch fehlt. Besser ist eine Segmentierung und Individualisierung, bis hin zur persönlichen Betreuung der Geschäftsleitung und «Thought Leaders» des Unternehmens.

LinkedIn ist nicht alles: Offenheit für weitere Kanäle ermöglicht Weiterentwicklung.

Eine zentrale interne Herausforderung ihres Voices-Programms erwähnen sowohl die Verantwortlichen des Kantons Bern als auch der Mobiliar: Die Führungsverantwortlichen vom Programm zu überzeugen, damit die Mitarbeitenden während der Arbeitszeit auf LinkedIn aktiv sein dürfen.

Impressionen des 79. Social Media Gipfels, danke Yannick Pulver!

 

Die Präsentation:

 

Weiterführende Informationen:

  • Kategorien
  • Tags

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfelder