Vodafone PK für alle: Nicht nachhaltig

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vodafoneVodafone hat heute mit einer öffentlichen Pressekonferenz eine neue Social-Media-Kampagne gestartet. Und zahlreiche Echos abgeholt – aus meiner Sicht der falsche Weg.

Wie immer in solchen Situationen: Die einen werden sehr zufrieden sein. Mit dem Pseudo-Tabubruch einer öffentlichen Medienkonferenz hat Vodafone zusätzlichen Wirbel ausgelöst. Und zahlreiche Online-Echos, Kommentare, Beurteilungen wie eben auch diese hier. Übrigens bringt Google bei der Suche nach «öffentliche Pressekonferenz» eine ganze Reihe von Beispielen. Ungewohnt ist dieser Schritt für ein Unternehmen.

Damit will man wohl den eher knappen journalistischen Newswert des Anlasses erhöhen. Es ging um die Lancierung der neuen Werbekampagne, die eine ganze Reihe von Social Media-Ansätzen integriert. Eine gute Idee mit interessanten Ansätzen – unter anderem präsentiert auf dem Werbemagazin Horizont oder kritisiert vom Kommunikationsblogger Ralf Schwartz. Die kritischen Kommentare auf Horizont zeigen, dass der neue Auftritt eher Gähnen auslöst.

Gut gemacht an der Kampagnen-Webseite ist die Einbindung der Kommentare mit Facebook: Zwar muss man dort als Benutzer registriert sein. Aber mit dieser Kombination schafft es Vodafone, Kommentare aus dem bestehenden Netzwerk auf beiden Plattformen zu sammeln. Bei mir auf Safari/Mac beginnt der Film nie zu laufen, gut ist die prominente Einblendung der Einbetten-Funktion. Damit möglichst viele Online-Publizisten den Code bei sich einbauen und den Film weiter verbreiten.

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Schlecht ist, dass jetzt am Nachmittag die Infos zur Medienkonferenz immer noch nicht aufgeschaltet sind. Das sind die Basics, die man im Griff haben muss: Alle Infos zur PK sofort online verfügbar. Erst dann darf man Zusatzpirouetten drehen.

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Ist das jetzt PR 2.0? Früher wurden die Medien eingeladen, dann kamen führende Blogger dazu, jetzt dürfen alle an die Medienkonferenz? Aus meiner Sicht ein Schwachsinn. Dort, wo wir heute stehen bezüglich Medienarbeit ist das ein Affront gegenüber Journalistinnen und Journalisten. Am besten gefällt mir dazu der Online-Kommentar des Handelszeitungs-Redaktors Thomas Knüwer, bei Klaus Eck entdeckt: «Es ist immerhin schön, dass hier auch Nicht-Journalisten mitbekommen, welche heisse Luft man bei PKs präsentiert bekommt…»

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Nachtrag: Langer, lustiger, angriffiger Blogpost mit der Kampagnen-Kritik von Thomas Knüwer.

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