Was hat sich auf Kundenseite in den letzten zwei Jahren verändert? Social Media-Experte Steve Rubel sieht weniger Berührungsängste und eine immer stärkere Integration in die gesamte Kommunikation.
Die USA sind Europa meistens einige Jahre voraus, was die Adaption von Online-Techniken anbelangt. Und nie kommt alles zu uns nach Europa, dazu sind auch die kulturellen Unterschiede zu gross. Steve Rubel betreut digitale Kampagnen bei Edelman PR (Bloglink). In diesem zweiten Gesprächsauszug äussert er sich zur Veränderung seiner Tätigkeit in den letzten zwei Jahren.
Monitoring, Spezialisten, Integration
«Vor zwei Jahren haben die meisten Kunden noch abgewartet – heute sehe ich in den USA durchs Band Monitoring-Lösungen installiert, die ein schnelles Online-Zuhören ermöglichen.» Daneben sieht Steve mehr Spezialisten-Teams auf Kundenseite, die Social Media-Initiativen vorantreiben und betreuen. Und trotzdem verschwinden langsam die Grenzen zwischen Social Media, Medienarbeit generell, Kommunikation.
«Alles ist sozial. Gerade bei den grossen Kunden fällt die Trennung immer stärker weg – das ist Social Media, das nicht. Die Ansätze werden integriert.» Steve mag die Bezeichnung «Social Media» schon nicht mehr. «Ich brauche sie noch, um den Kunden zu erklären, wovon wir sprechen. Wenn alles «social» ist, wieso noch diese Bezeichnung?»
Zuerst die Ausrichtung, dann der Kanal
Wie gehen die Kunden in den USA damit um, dass es immer wieder neue Plattformen gibt? Steve sieht die Kunst darin, über das Neue hinaus zu blicken. Am Anfang stehen aus seiner Sicht die Fragen nach:
- Was tun unsere Zielgruppen?
- Was erwarten sie von uns?
- Was wollen wir erreichen?
- Mit welchem Zielgruppen-Engagement erreichen wir dieses Ziel?
Erst mit diesen Antworten können Plattformen, Kanäle, Anwendungen ausgewählt werden.
Damit deckt sich seine Sichtweise mit unserem Ansatz: Zuerst die Strategie, dann ein Ja oder eben auch ein bewusstes Nein zu einer Anwendung. Hype und Hektik verleiten zum Hüftschuss: Erst mal mitmachen, das Konzept schieben wir dann nach. So bleibt auch die Gesamtsicht auf der Strecke und die wachsende Zahl der betreuten Kanäle ist nicht aufeinander abgestimmt.
Alle Steve Rubel-Gesprächs-Ausschnitte auf einer Seite
Tipps für die Facebook-Strategie: «Was bringt ein Facebook-Auftritt»
Der Weg zum Twitter-Konzept: «Leitfaden für gerngelesenes Gezwitscher»