Social Media für KMU: Hype und Chance

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_MNU9405Sind Blogs, Twitter, Facebook & Co. nur Hype – oder bringt Mitmachen mehr Kundennähe? Meine Antwort an rund 100 Unternehmerinnen aus dem Gastro-Bereich: Auf der Website beginnt, was leuchten soll im Social Media Land.

Noch bis heute findet in Lenzerheide das 25. GastroForum für die Frau statt (Facebook-Seite). Der Anlass war vom ersten Jahr an ein Grosserfolg; einmal im Jahr versammeln sich nur die Frauen – Mann oder Mitarbeitende sorgen während der vier Tage für Stellvertretung. Das Programm liest sich reichhaltig und inspirierend, ein dickes Lob an Zita Langenstein und ihr Team für die vorbildliche Organisation. Am Montagmorgen standen Social Media auf dem Menüplan, flankiert wurde ich durch einen Skype-Vortrag der Facebook-Pionierin Annette Schwindt und erstklassigen Netzwerk-Tipps von PR-Spezialistin Gabriela Bonin. Hier die wichtigsten Erkenntnisse aus meinem Auftritt.

Marcel Bernet am GastroForum für die Frau 2011, Foto Matthias NuttFotos: Mattias Nutt

Wer hat Zeit für Twitter & Co?
Die Gastfreundschaft des Schweizerhof-Teams rund um Claudia und Andreas Züllig-Landolt und den grossen Hamam genoss ich schon am Vorabend. Beim Abendessen ergaben sich interessante Begegnungen mit einigen der Gastro-Unternehmerinnen; die Realität des Arbeitsalltags mit hohem Termin- und Leistungsdruck lässt wenig Raum für das Eröffnen und Pflegen zusätzlicher Kommunikationskanäle. Meine Präsentation zeigt die wichtigsten Elemente der Social Media Landkarte, untermauert Chancen und Risiken des Mitmachens und definiert fünf Trends, welche die Online-Kommunikation von KMUs in den nächsten fünf Jahren prägen werden. Hier die Folien samt Kurztext fürs Selbstudium:

Social Media für KMU: Hype oder Chance?


Ohne Facebook geht nicht
Die anwesenden Frauen repräsentieren eine weite Bandbreite von Online-Engagements: Rund 15 gaben an, bis heute nicht einmal eine Website zu pflegen. Das Restaurant läuft auch so, die lokale Vernetzung klappt. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen Gastro-Betriebe, die ohne Facebook «gar nicht mehr könnten». Gerade für spezielle Anlässe sei dieses Netzwerk ein extrem wirksames Werkzeug geworden – Veranstaltungen können erfasst werden und führen oft zu sehr kurzfristigen aber zahlreichen Anmeldungen und Reservationen.

Sieben Social-Media-Gänge für KMUs
Mein Menüplan für Kleinunternehmer und -innen bezüglich Online-Kommunikation sieht folgende Gänge vor – sie sind in ihrer Reihenfolge zu geniessen und man darf je nach Budget und Ressourcen schon nach dem ersten aufhören.

1. Website machen: zumindest als Visitenkarte, eine einzige Seite mit Kontaktangaben, Adresse
2. Places einrichten: Zunächst auf google.ch/places den Ort seines Geschäfts erfassen, mit Fotos, Kontakt, Öffnungszeiten. Dazu muss man ein (kostenloses) Account bei Google einrichten. Diese Angaben werden bei Orts-Suchen eingespielt und auch bei local.ch verwendet. (Anmerkung: Google ist ein Kunde von Bernet_PR)
3. Website ausbauen: Mehr Aktualität, mehr Seiten, mehr Dialog (Checkliste Web-Projekte)
4. Newsletter aufbauen: Eigene Abonnenten gewinnen mit Inhalten, welche die eigenen Stärken untermauern – und gerne gelesen werden (Checklist gerngelesene E-Mailings)
5. Facebook-Präsenz aufbauen: Könnte auch schon vor dem Newsletter erfolgen, da darf man die Prioritäten den eigenen Möglichkeiten anpassen. Hier auch gleich Places/Orte einrichten – wie bei Google den Ort erfassen und damit sicherstellen, dass man bei Suchen von Handy oder PC gefunden wird. Auch eine minimale Facebook-Präsenz verlangt nach täglichem Besuch der Seite, lesen von Inhalten, antworten, neue Inhalte einspielen – verlinkt und koordiniert mit Inhalten aus Website und Newsletter. (Facebook-Xing-Twitter-Tipps im Handout von Gabriela Bonin.)
7. Noch mehr Aktualität in die Website und mehr Filialen: Mit einer intensivierten Inhalts-Strategie mehr publizieren, zuerst auf der Website – in einem integrierten Blog, der aber auch einfach Online-Magazin heissen kann (Checklist Blogkonzept). Dann mit Zusatzfilialen auf Flickr (für Bilder), YouTube (für Videos), Slideshare (für Präsentationen, Dokumentationen) und allenfalls mit Twitter-Flankierung (Leitfaden Twitter)

Nicht zu hastig löffeln – und seriöse Hilfe finden
Wer hat jetzt schon Verdauungsprobleme? Nicht zu hastig löffeln! Vor jedem Schritt steht die Frage: Was bringt dieser zusätzliche Aufwand an zusätzlichem Nutzen? Auch wenn man die Antwort oft erst nach dem Verspeisen des Ganges ganz kennt – zurücklehnen, abschätzen und klare Ziele setzen schützt vor Magenbrennen.

Ach ja: Und bitte auf Koch-Hilfe von Astramedia verzichten, auch wenn sich die Angebote verlockend darstellen: Aufgepasst: Social Media Abriss

Kompaktkurs oder Eintageskurs Social Media
Social Media Konzept: 8 Fragen für Facebook & Co.

Gabriela Bonin zum Anlass: Freude vs. Angst
Annette Schwindt’s Blogbeitrag, samt Handout mit Tipps zu Places

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