Wurst & Moritz: Kundenbindung via Facebook

/

Wurst & Moritz LogoWürste gibt es an jeder Ecke. Neue Restaurants müssen sich also positionieren: An guter Lage oder mit Kundenbindung. Wurst & Moritz schaffte dies via Facebook, zwei Monate vor der Eröffnung.

Am Samstag lud Wurst & Moritz zum Currywurst-Testessen. Am Lokal des neuen Restaurants beim Escher-Wyss-Platz wird noch gebaut. Deshalb steht der Grill auf dem Vorplatz einer Werbeagentur.

Facebook als einziger Informationskanal
Gut zwei Dutzend Leute sind gekommen und warten auf die Würste und Saucen, die von einem Gault-Millau-Koch für Wurst & Moritz kreiert wurden. «Ich habe für die Einladung keine einzige SMS verschickt», sagt Mitgründer Samuel Manz. Als Informationskanal diente einzig die Firmenpage auf Facebook.

Dort verfolgt eine wachsende Community seit September, wie der neue Imbissladen entsteht und hilft den Gründern bei der Auswahl von – fast allem: Die Fans geben ihren Senf zu Entwürfen für das Logo, liefern Inputs für die Wursthersteller, das Biersortiment und kommentieren Varianten für die Inneneinrichtung. Das Feedback erreichte nicht selten einen Umfang von über 20 Kommentaren.

Zuhören im Web stärkt die Community
Doch welchen Mehrwert bringen dieses Feedback? Und wie macht man diese heterogenen Infos nutzbar? Drei Erkenntnisse aus meiner Sicht:

  • Über den Erfolg der Kommunikation entscheidet am Ende die Sache, hier also die Wurst. Ein Sternekoch hat sie für Wurst & Moritz kreiert. Genau wie die Saucen.
  • Brauchbare Feedbacks erhält, wer die Entscheidungsmöglichkeiten einschränkt und diese verständlich präsentiert. Am besten gleich in Form von 2-3 Bildern.
  • Wurst & Moritz holt sich gezielt Inputs aus der Facebook-Gemeinde. Das ist einerseits Crowdsourcing auf geringer Flughöhe, fördert andererseits aber den Dialog und schafft so eine aktive Community.

Feedbacks ernst nehmen
Das gelingt allerdings nur, wenn ich als Fan sehe, dass meine Inputs gelesen werden und eine Wirkung haben. Wie in diesem Beispiel hier:

Facebook Wall Wurst und Moritz Inneneinrichtung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was tun, damit der Dialog auf Facebook nach der Eröffnung nicht einschläft? Samuel Manz hat bereits Ideen, wie er die Fans weiterhin mitreden lassen will, eine davon ist die «Wurst des Monats»: Jeder kann sie auf Facebook vorschlagen, die Wurst mit den meisten Fans gewinnt den Titel, derjenige, der sie lanciert hat als Belohnung gratis Würste.

Ein schönes Detail zum Schluss: Moritz gibts tatsächlich und nicht nur als Comicfigur. Der künftige Geschäftsführer wurde soeben eingestellt und heisst – laut Samuel Manz ein purer Zufall – tatsächlich Moritz.

Weitere Artikel zum Thema Crowdsourcing im bernetblog:
Was ist eigentlich…: Crowdsourcing?
Facebook Crowdsourcing: Do’s und Don’ts

  • Kategorien
  • Tags

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfelder

Beiträge

  • Was mich intressieren würde: wie hat man es überhaupt erst geschafft fans zu akquirieren? Hat man mit fb ads gearbeitet oder über bestehende kontakte und meinungsmacher ein netzwerk aufgebaut? Ist ja keine bekannte kette…

    • Hallo Luc, danke für deine spannende Frage. Das geschah wohl via bestehende Kontakte – am besten kann diese Frage aber Samuel Manz beantworten.

  • Hallo Luc,
    Die Fans kamen durch verschiedene Kanäle zustande:
    – persönliche Kontakte
    – PR mit SocialMedia Aufhänger u.a. 20min, annabelle usw.
    – Flyer/Plakat vor dem Laden
    – Event/Aktivierung in der Gruppe selbst

    FacebookAds ist aus meiner Sicht zu teuer, zudem hat man bei FacebookAds für Fanpages das Problem nicht die richtigen/aktiven Fans gewinnen zu können…
    Samuel