Die Ausreden-Falle: 5 Tipps gegen Ausflüchte in Sport und Beruf

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Nehmen Sie sich immer wieder vor, mehr Sport zu treiben? Fit zu werden – und zu bleiben? In der Freizeit ist es wie im Beruf: Nur wer wirklich will, erreicht das Ziel. Und wir brauchen eine Strategie: hier 5 lebensnahe Tipps dazu. 

Dies ist ein  persönlicher Beitrag. Aus meinem Leben gegriffen. Weil ich wie wir alle immer wieder in die Ausflüchte-Falle tappe: als Berufsmensch, Partner, Freund, Vater oder eben Hobby-Sportler. Aber irgendwo bleibt der Traum im Hinterkopf: vom Marathon,  dem Berggipfel, der Radtour, der Seeüberquerung, von mir aus der schlanken Taille oder dem Ideal-BMI. Dies ist ein Beitrag gegen alle «ich würde das ja gerne auch, aber…» – ich kann sie nicht mehr hören. Mein liebster aller Brand-Claims ist darum: «Just do it».

Schluss mit «morgen, morgen, morgen»
Die nachfolgenden 5 Tipps helfen mir seit über zehn Jahren für den Ausdauersport aus meinem eigenen Jammerkreislauf auszubrechen. Beim Aufzählen merke ich, dass sie wohl auch für den Arbeitsalltag nützen:

  1. Fragen Sie nicht «soll ich?» – sondern «wann, wie, wo»?
    Ist das Ziel einmal gesteckt, ist jeder Aufschub zwecklos und bremsend. Streichen Sie das Wort «soll» aus dem Vokabular. Fragen Sie sich: Wann und wo gehe ich heute laufen? Welche neue Strecke reizt mich? Was gefällt mir auf dem Weg? Wer könnte mich begleiten? Welches Tempo will und kann ich anschlagen?
  2. Mach kaputt was dich kaputt macht – mit Lust und Leidenschaft
    Die Stolpersteine liegen überall. Manchmal sind sie nur kieselgross – erscheinen aber unüberwindbar: Zu viel Stress, Nicht-so-fit, andere Prioritäten. Stopp. Nichts ist wichtiger, als die eigenen Träume auch zu leben, die gesetzten Ziele zu verfolgen. Nichts tut so weh, als dass man nicht ein paar Schritte auf diesem Weg tun könnte. Wir können oft viel mehr, als wir eigentlich glauben.
  3. Aller Anfang ist schwer – aber nur am Anfang
    Wer kennt es nicht: man hat lange nicht mehr gejoggt, Französisch gesprochen, Klavier gespielt, geschwommen, was immer. Die ersten Minuten sind hart, vielleicht sogar die ersten Übungseinheiten. Aber bald ist der erste Hang erklommen, man ist wieder auf gewohntem Niveau – und steigt dann von da noch höher.
  4. Freuen Sie sich über Erreichtes – hören Sie nicht auf zu träumen
    … oder wie es Cicero gesagt hat: «Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen». Der Blick zurück macht Freude: das Erreichte, die Mühsal, der Ausblick, die bewältigte Strecke. Das ist Lohn und Motivation. Aber das Leben ist nur vorwärtsgerichtet interessant. Wohin will ich? Wo bleibe ich? Was tu ich dafür? Und wie? Der ewige Kreislauf hält uns auf Trab.
  5. Begleiter sind wichtig – aber nur der eigene Einsatz zählt
    Klar macht es Freude, den Schweiss gemeinsam zu vergiessen, Erlebnisse zu teilen, zusammen auf etwas hin zu leben. Hätte ich aber immer auf Begleitung gewartet – ich hätte einen Bruchteil meiner Lauf- und Velokilometer gemacht, viel Schönes nicht gesehen, viele Ziellinien nie überlaufen. Die einsamen Abschnitte sind manchmal die schönsten. Und so «ego» es tönt: Am Ende des Tages macht nur die eigene Müdigkeit glücklich und schläfrig.

Diesen Beitrag schreibe ich nicht zuletzt auch selbst-therapeutisch: Wir sind keine Maschinen. Auch nach vielen schönen Erlebnissen driften wir oft wieder in den Trott, vergessen zu träumen, nehmen uns die Zeit nicht. Und unterschätzen deutlich, wie gut es tut, etwas anzupacken – und zu Ende zu bringen.

Weiterführende Links: 
«Triathlon: Erkenntnisse für Kommunikations-Profis»
«Durchhalten mit dem 4-Phasen-Programm»
«Murakami: Von was ich rede, wenn ich vom Laufen …»
«Ausdauertipps für Arbeit und Freizeit» (Anstoss-Newsletter, August 06)

 

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Beiträge

  • Danke für den tollen Artikel – hab ihn mir gleich ausgedruckt und suche mir jetzt ein Plätzchen, wo ich immer wieder dran vorbeilaufe und so an die vielen Dinge erinnert werde, die ich machen möchte, wofür ich mir aber nie die Zeit nehme. Allein die Tatsache zu sehen, dass ich damit ja wohl nicht alleine bin, gibt mir einen Motivationsschub! Und weil ich grade so schrecklich motiviert bin, mache ich jetzt erst mal meine Steuererklärung fertig, die längst überfällig ist.

  • Hallo Elke und Marco: Danke für Eure Kommentare. Tja, haargenau diese Steuererklärung schieb ich auch schon seit März vor mir her (ist ja auch nicht wirklich ein Ziel/Traum von mir. Radfahren braucht deutlich weniger Anschub. 🙂
    Und Marco: Genau – Regelmässigkeit und Rhythmus bringts. Trotzdem bin ich gegen fixe Pläne à la «jeden 2. Tag» oder jeden Donnerstag. Das entspricht mir nicht – aber das ist sehr individuell.