WAVE-Studie zur Internetnutzung: Microblogs im Aufwind

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Microblogs wie Twitter werden weltweit populärer. Mit Freunden in Kontakt bleiben ist der wichtigste Grund, weshalb wir Social-Media-Kanäle nutzen, gleich vor der Selbstdarstellung. Und Smartphones verändern die Social-Media-Landkarte. Dies drei von vielen Erkenntnissen aus der grossen WAVE-Studie zur weltweiten Social-Media-Nutzung.

Weshalb nutzen wir welche Online-Kanäle? Das ist die Kernfrage der grossangelegten Studie WAVE, die 2014 zum 7. Mal erschienen ist. Knapp 49’000 regelmässige Internetnutzer aus 65 Ländern haben an der Online-Befragung teilgenommen (mehr zur Datenbasis hier bei WAVE). Aus den Daten lassen sich zahlreiche Trends erkennen: Sowohl zur Verbreitung von Kanälen und Endgeräten wie über die Gründe, weshalb wir diese nutzen. Die grossen Trends hat WAVE in einer Präsentation zusammengefasst (PDF).

Microblogs im Aufwind

Darüber hinaus lassen sich auch eigene Grafiken erstellen und zum Teil nach Ländern filtern. Ein Trend zeigt sich deutlich: Microblogs wie Twitter werden insgesamt populärer. Seit 2009 haben sie gegenüber Social Networks und Photo-Sharing-Plattformen deutlich aufgeholt:

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(Direktlink interaktive Wave-Grafik)

Für die Schweiz gibt es zur Verbreitung der Kanäle lediglich Daten für die letzten zwei Jahre. Auch hierzulande sind Microblogs im Aufwind: 35 Prozent der Befragen nutzen im Jahr 2013 Kurznachrichtendienste wie Twitter, 2012 waren es noch 19 Prozent:

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(Direktlink interaktive Wave-Grafik)

Motive: Narzissmus und Unterhaltung

Sowohl Social Networks (Gelb) wie Microblogs (Rot) werden vor allem genutzt, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben oder neue Freunde kennenzulernen (neben Unterhaltung und Selbstdarstellung), sagt die Grafik unten. Schade, lassen sich diese Werte nicht nach Ländern filtern – denn gerade Twitter wird je nach Region und Land unterschiedlich genutzt. In der Schweiz – so scheint es mir – wird Twitter noch immer eher im Berufsumfeld genutzt denn privat. Es liegt aber auch nahe, dass sich die Nutzung mit der wachsenden Verbreitung verändert.

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(Direktlink interaktive Wave-Grafik)

Smartphones für Socializing und gegen Langeweile

Gegen Langeweile, um Kontakte zu pflegen und um sich schnell zu informieren nutzen die meisten Befragten vor allem Smartphones. Die rasante Verbreitung von ebendiesen dürfte also auch Diensten wie Twitter zugute kommen. Sie eignen sich bestens für Informationshäppchen und Networking. Spannend auch das Nutzungsprofil von Laptops und Tablets: Laptops nutzt man im Arbeitsalltag (get something done, be creative), für Recherchen (learn something new, research something thoroughly) und für Einkäufe. Das Tablet erweist sich ein weiteres Mal als Sofa-Device (Blogpost) zur Unterhaltung und Entspannung.

 

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(Direktlink interaktive Wave-Grafik)

Nur noch Unterhaltung?

Werden die Dialogkanäle also zum grossen Selbstdarstellungstrip und zu Unterhaltungsmedien? Für die Masse mag dies zutreffen. Wer etwas tiefer gräbt in den Zahlen der WAVE-Studie sieht aber, wie gross die Unterschiede zwischen den Kanälen sind. Und wie stark sich die Nutzung je nach Land unterscheidet. In der Global Map of Social Needs gehört die Schweiz zu den Networkern, die Social Media nutzen, um Netzwerke in Beruf und Privatleben zu pflegen. Die USA gehört zusammen mit Spanien und Schweden zu der Gruppe, die sich mit Social Media unterhalten und ablenken. Einzig die asiatischen Länder wie Taiwan, Vietnam oder China nutzen Social Media in erster Linie, um Neues zu Lernen. Sind sie uns auch hier voraus?

Weiterführende Informationen

Leitfaden für den Einstieg bei Twitter
Social Media Studien für die Schweiz von Bernet_PR und der ZHAW

 

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