PR Trends 2017: Was uns Fake News, Bots, Live Video, Big Data und Dark Social angehen

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Man weiss kaum mehr, was man glauben soll. Das ist kein neues Phänomen – aber es verstärkt sich im Dickicht der Buzzwords und mit der Masse von Botschaften und Akteuren. Hinter einigen Megatrends stecken aber durchaus interessante Gedanken und Chancen für die Kommunikation. 

Der Jahreswechsel lädt ein zum Reflektieren, zum Rück- und Ausblicken. Wie in den letzten Jahren (20112012201320142015, 2016) werfen wir hier unsere Netze aus, lesen andere Blogs und machen uns Gedanken über Schwerpunkte, Treiber und Lösungen für die Zukunft.

Um einige Schlagworte kommt man nicht herum – hier fünf davon im Überblick. Mit einer kurzen Einschätzung über ihre Wirkung auf unser Schaffen:

Fake News – die Sehnsucht nach dem Wahrhaften

Das ist neu. Im Zeitraum 1999 – 2015 ist der Fake-News-Begriff bei Google praktisch inexistent. Heute ist er allgegenwärtig. Ist Trump schuld? Und mit ihm die Bereitschaft der Masse, ungeprüfte Falschinformationen zu akzeptieren und – noch schlimmer – zu verbreiten? Plattformanbieter wie Facebook sehen sich konfrontiert mit Forderungen nach Massnahmen und der Journalismus wittert Morgenluft für die Recherche, Hintergrund und Einordnung. Die Währung Vertrauen gewinnt an Wert. Damit kriegen jene PR-Profis eine Chance, die ihren Fokus konsequent auf Qualität, Gehalt, Relevanz und Glaubwürdigkeit richten.

Bots – die Grenzen der Fantasie

Technologie wird uns Arbeit abnehmen. Viel Arbeit. Und es gibt gute und böse Bots (Übersicht). Gute sind Service-Bots, Chat-Bots oder Game-Bots – sie helfen uns und übernehmen schnell, unkompliziert, umfassend Informationsarbeit. Schlechte sind Hacker, Spammer oder «Impersonators» – sie attackieren, stehlen oder übernehmen menschliche Identitäten und sind so fast nicht zu erkennen. Noch ist es enorm schwierig, die Grenzen des Machbaren und Sinnvollen auszuloten. Aber wir tun gut daran, die Bots zu verstehen und zu überlegen, wie wir die Guten gewinnbringend für unsere Projekte einsetzen. Wie unsere Referenten vom #smgzh im November 2016.

Live Video – Begegnung und Unmittelbarkeit

Live-Streaming via etablierte Plattformen war bereits 2015 der wichtigste Trend. Und wird dies – zu Recht – wohl auch dieses Jahr bleiben. Die Technologie steht bereit, ist extrem einfach zu bedienen und hat sich rasant schnell bei den Nutzern durchgesetzt. Man denke: Facebook startete «Live» erst vor gut einem Jahr. Trotzdem sind erfolgreiche Cases von Unternehmen noch rar (aber es gibt sie). Die Herausforderungen sind da: Die Unmittelbarkeit und damit das Loslassen von Kontrolle bergen Risiken und brauchen Mut. Starke Emotionen, Bindungskraft, Echtheit und Glaubwürdigkeit sind das Entgelt dafür.

Big Data – Sammlerwut und Überforderung

Alle haben Daten. Nur wer seine Google-Analytics (oder Twitter) studiert, weiss schon etwas über seine Follower und Besucher. Aber das Management rund um das Sammeln, Aufbewahren, Handling und Auswerten von Daten ist aufwändig und komplex (hier eine nützliche Übersicht über Tools). Es braucht Expertise. Man verliert sich gerne und wird auf die Frage zurückgeworfen, was man denn überhaupt wissen und erzählen will. Hier übernehmen Kommunikations-Profis eine wichtige, moderierende Rolle: Sie definieren Themenfelder, Botschaften und Prioriäten – mit Hilfe von Daten, aber auch um diese besser zu strukturieren.

Messbarkeit und Dark Social – ich seh etwas, was du nicht siehst…

Kommunikation wird messbarer. Interaktionen im Web werden von A – Z verfolgt und ausgewertet – dank mobilen Anwendungen bis in den öffentlichen (und privaten) Raum. Aber was sehen wir? Und was nicht? Was irrlichtert, verwirrt, ist dank einer halben Schraubenumdrehung kreuz-falsch und verwirrt? «Dark Social» ist nicht messbarer Web-Traffic (gute Beschreibung hier). Er kommt beispielsweise von E-Mails und populären Systemen wie Whatsapp oder Facebook. Das soll uns nicht vom Messen entbinden – aber die Parameter müssen richtig eingestellt und bewertet sein.

Soweit ein kleiner – nie abschliessender – Blick in die Werkstatt künftiger PR- und Kommunikations-Profis. Wir haben uns dabei inspirieren lassen von zahlreichen Artikeln, die wir via das Refind-Schlagwort #bernettrends17 teilen.

Weiterführende Informationen:
alle bernetblog-Artikel zu «Trends»
Rückblick und Ergänzung: Beiträge zu Trends 2011Trends 2012Trends 2013Trends 2014Trends 2015, Trends 2016

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Beiträge

  • Hallo Herr Allemann,

    vielen Dank für Ihren interessanten Artikel zu Ihren PR-Trends des laufenden Jahres (und darüber hinaus).

    Wir haben vor kurzem selbst eine Umfrage zu den PR-Megatrends des laufenden Jahres abgehalten und die Ergebnisse in einer kurzen Studie zusammengefasst. (https://www.pr-gateway.de/blog/die-pr-megatrends-2017/). Während der Ausbau visueller PR-Elemente auch in unserer Studie ein zentraler Punkt ist, finde ich gerade Ihre Punkte zu Big Data und der immer stärkeren Einbindung von Bots in den Kommunikations-Alltag sehr interessant und vollkommen richtig.

    Dürften wir unsere Studie um Ihre Einschätzungen erweitern und hierfür auf Ihren Artikel hinweisen, inklusive Verlinkung und Nennung Ihrer Agentur?

    Viele Grüße
    Tobias Fischer von PR-Gateway