Snapchat: Hat es sich bald ausgefiltert?

Snapchat ist der ständige Begleiter einer Generation. 3,5 Milliarden Snaps werden pro Tag verschickt – 83 Prozent der 14- bis 17-jährigen in den USA nutzen die App täglich. Drei Gründe, warum der Erfolg trotzdem bald zu Ende sein könnte.
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Grund Nummer 1: Das Update des Grauens

Da staunten die User nicht schlecht: Nach dem letzten Update war bei Snapchat plötzlich alles anders. Statt der bisherigen Trennung von Freunde-Stories und «Promi»/Unternehmens-Stories, ist nun alles in einem einzigen Feed durchmischt. Ein Aufschrei ging durch die sozialen Medien – Millionen von Usern machten ihrem Ärger auf  Twitter & co. Luft. Ein Fake-Tweet, der versprach, bei einer gewissen Anzahl Retweets das «alte» Snapchat zurückzubringen, wurde 1,5 Millionen Mal geteilt. Eine Online-Petition, in der User das alte Design zurückfordern, wurde bereits über eine Million Mal unterzeichnet.

Grund Nummer 2: Die Konkurrenz auf der Überholspur

Bereits letzten Sommer haben wir hier im bernetblog über den Erfolg der InstaStories und den schleichenden Untergang von Snapchat berichtet. Auch die aktuellen Zahlen zeigen bei der Snapchat-Konkurrenz ein Überschall-Wachstum: Mit je über 300 Millionen täglichen Nutzerinnen und Nutzern haben Insta- und WhatsApp-Stories fast doppelt so viel Reichweite wie Snapchat. Der Zuwachs von 15 Millionen Snapchat-Usern im letzten halben Jahr erscheint demgegenüber vernachlässigbar.

 

Grund Nummer 3: Unternehmen machen sich rar

Bereits 2016 – als Snapchat noch voll im Aufwind war – waren in der Schweiz nur wenige Unternehmen auf Snapchat präsent (5%). Die App lag damit deutlich hinter Facebook (87%) und Instagram (36%) zurück. Kommunikationsverantwortliche zögern, den Kanal für die Unternehmenskommunikation zu nutzen. Das Handling der App sowie fehlende Erfahrungsberichte schrecken ab. Die aktuellen Entwicklungen bei Snapchat werden darauf kaum einen positiven Einfluss haben.

 

Social Media in CH-Unternehmen 2016

 

Fazit: Noch spricht das Nutzer-Wachstum für Snapchat – doch will das Unternehmen mit der Konkurrenz mithalten, muss es sich etwas einfallen lassen. Schon jetzt investiert Snapchat $96 Mio. in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien. Die bisherigen Resultate (150’000 verkaufte Spectacle-Brillen) bleiben allerdings hinter den Erwartungen zurück.

 

Was ist eure Meinung? Steht Snapchat vor dem Aus oder lohnt es sich trotzdem, als Unternehmen auf dem Kanal präsent zu sein?

 

Weiterführend

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