Community Communication im Profil: Mike Kurt, I believe in you

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Wie funktioniert eigentlich Community Communication? In unserer Blog-Serie zeigen wir Beispiele aus der Praxis. Wir befragen Verantwortliche, wie sie mit ihrer Community sprechen, was sie herausfordert und was sie noch vorhaben.

Dieser Beitrag erscheint rund um unser Engagement im CAS Community Communication an der ZHAW (Infos und Anmeldung). Der CAS ist einzigartig in der Schweiz. Bernet Relations doziert und ist (mit der Autorin dieses Beitrages) verantwortlich für die Kursleitung. Der nächste Lehrgang startet im Januar 2019. 

Die Blog-Serie «Community Communication im Profil» gibt Einblick in den Alltag von Kommunikatoren, Content Managern, PR-Verantwortlichen und Community Managern. Mike Kurt ist Mitgründer der 2013 gegründeten Plattform « I believe in you» (IBIY) und spricht in diesem Beitrag darüber, wie aus fehlender Sportfinanzierung eine Community entsteht.

Wie setzt ihr Community Communication ein, was ist euer Projekt?

Wir haben eine Crowdfunding-Plattform für Sportprojekte. Diese lebt davon, dass Leute Geld sammeln für ihr Projekt oder Geld geben für ein Projekt. Der Community-Ansatz ist für uns das A und O. Wir haben unsere eigene aktive Community auf der Plattform. Zudem bringt jeder der Projektinitiatoren seine eigenen Communitys mit ein und trägt so zum Erfolg des Fundings bei. Unsere Community ist relativ homogen, weil wir uns ausschliesslich auf Sportprojekte konzentrieren.

Was habt ihr noch vor?

Die Community besteht aus über 65’000 Personen, welche bereits mindestens ein Projekt unterstützt haben. Einige haben sogar bis zu 50 Projekte finanziell unterstützt. Das ist ein enormes Potenzial. Wir möchten, dass die Personen sich als Teil der Community immer wieder für Projekte begeistern – und auch die Beträge erhöhen. Das Durchschnittsalter der Geldgeber ist um circa 40 Jahre, was im Spendenbereich einmalig tief ist. Unser Ziel ist es auch, dass sich unsere Spender dank uns für mehrere Sportarten interessieren. Ein Beispiel: Ein Spender mit Affinität zu Rollhockey unterstützt auch einen Kanufahrer aus seinem Dorf.

An was wir auch arbeiten, sind langfristige Spenden. Zum Beispiel Projekte, wo man ein Team unterstützt und monatlich 10 Franken gibt. Das geht in die Richtung von digitalen Gönnerschaften. Für die Community ist das spannend, weil sie die Weiterentwicklung des einzelnen Sportlers oder des ganzen Teams miterleben kann. 

Was ist schwierig?

Wir sind zufrieden – 90 Prozent der Projekte werden erfolgreich abgeschlossen. Das ist weltweit eine der höchsten Erfolgsraten. Die Finanzierung funktioniert folglich gut. Was wir stärken möchten, ist die Community selbst und – wie erwähnt – die Weiterentwicklung der Geldgeber zu «Mehrfachspender».

Was habt ihr bereits erreicht?

Wir haben alleine in der Schweiz über 1’500 Projekte erfolgreich finanziert und über 10 Millionen Franken als Community gesammelt. Wir sind in über 120 Sportarten aktiv: vom Ballon fahren über berittenes Bogenschiessen bis hin zu bekannten Initiatoren wie den Kloten Flyers oder Kariem Husssein. Unsere Bekanntheit kommt aus unserer Initiative und durch die Projektinitiatoren selbst. Die sozialen Medien sind dazu natürlich gut geeignet. Um auf Facebook organische Reichweite zu erhalten, ist es heute wichtiger den je, dass wir die Community motivieren zu interagieren und aktiv zu teilen, liken und kommentieren. Das gelingt uns gut. Was für uns seitens Kommunikation immer eine zentrale Rolle gespielt hat, sind Medienartikel. Wir hatten alleine 2017 gegen 600 Medienberichte rund um IBIY oder Projekte von uns. Wir haben so viele gute Stories bei uns und haben in den letzten fünf Jahren viel Glaubwürdigkeit aufgebaut. Wir fokussieren auf den Sport, was uns abhebt von anderen Plattformen. Und IBIY wurde Teil des Sportsystems: von Sportlern und für den Sport.

Was gefällt

Genau diese Glaubwürdigkeit ist es, die mir an «I believe in you» gefällt. Dazu gehört auch die Herkunft der Gründer: Zwei von drei Gründern sind selber Profisportler. Die Kombination der Gründer Philipp Furrer,  Fabian Kauter  und Mike Kurt zeigt, was die Plattform kann und will: Unterstützung und Motivation im Sinne des Teams und Sportgedankens.

Mehr zu Community Communication lernen

Bernet Relations  und das Institut für Angewandte Medienwissenschaft (IAM) der ZHAW arbeiten zusammen: Wir unterstützen den CAS Community Communication und haben mit Martina Bürge die Kursleitung inne.

Bernet Relations unterstützt I believe in you ehrenamtlich mit Kommunikation (weiteres Engagement). 

Weiterführende Links
– Bernetblog-Beitrag «Was ist Community Communication»
– Bernetblog-Beitrag «Community Communication: Die ersten drei Schritte»
– Mehr Informationen zum CAS Community Communication der ZHAW
– Bernet_PR Checkliste Community Management

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