Der Medienmonitor der Medienwoche bietet Fach- und Führungskräften aus Kommunikation und Medienproduktion zweimal wöchentlich einen Überblick über das Branchengeschehen. In sieben Themenwelten wird die Fach- und Publikumspresse durchleuchtet. Die folgenden Artikel zu Social Media gehören zu unseren Lieblingen der vergangenen drei Monate:
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Filterblasen waren mal
Vergesst Filterblasen, die prallen schon längst ineinander. Der deutsche Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen beobachtet vielmehr die Bereitschaft zur «Sofortkonfrontation». Warum das passiert, erklärt er in der NZZ.
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«Der dritte Weltkrieg wird mit einem Tweet beginnen»
Der «Welt»-Journalist Boris Pofalla eröffnete 2018 ein Twitter-Konto. Sein (sehr negatives) Fazit: «Alle anderen Medien, sozial oder nicht, haben sich längst bei Twitter angesteckt, es verändert die Welt, selbst wenn man es selbst niemals benutzt. Twitter ist ein tribalisierendes Affektmedium. Der nächste Weltkrieg, da bin ich mir sicher, wird mit einem Tweet beginnen.»
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Was Social-Media-Nutzer über ihr Privatleben verraten
Forscher in England haben analysiert, wie sich das Leben von Twitter-Nutzer aufgrund ihrer Metadaten rekonstruieren lässt. Dabei geht es nicht um die Inhalte der Tweets, sondern um Informationen wie Zeit und Ort des Posts, Links, Hashtags oder Retweets. Mit einer erstaunlichen Erkenntnis.
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Sei still, Facebook!
Die ständigen Push-Benachrichtigungen und leuchtenden roten Zahlen auf unserem Smartphone lenken uns von unseren eigentlichen Aufgaben ab. Facebook testet eine neue «Nicht stören»-Funktion.
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Beängstigendes Wettrüsten
Facebook hat ein Patent angemeldet, mit dem Handymikrofone aktiviert und so Umgebungsgeräusche aufgenommen werden können. Entwickeln sich Social Media zur totalen Überwachungsmaschine?
Social Media immer mehr in der Kritik
Wer Zeitungsberichte und Blogs regelmässig verfolgt weiss: Die kritischen Stimmen gegenüber Sozialen Medien häufen sich. Kritikpunkte sind die Datensammlerei, die Quasi-Monopolstellung der Plattformen, das fehlende Engagement gegen Extremismus und Manipulationen durch Bots. Nach Facebook gerät vermehrt auch Twitter ins Visier. Plattformen wie Instagram, Youtube und LinkedIn kommen grösstenteils (noch?) mit der generellen Social-Media-Schelte davon.
Und doch: der grosse Abgang von Social Media bleibt aus. Wieso? Dirk Peitz mutmasst in der Zeit: «Das Verhältnis, das viele Nutzer zu Facebook haben, ähnelt mittlerweile einer menschlichen Beziehung. Ist es deshalb so schwer, sich von der Plattform zu trennen?».
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Man braucht keine Werbeagentur zu beauftragen, um festzustellen, das Facebook mittlerweile so ein Teil unserer Gesellschaft geworden ist, ohne den man sich das Leben schwer vorstellen kann. Ich gehöre selbst dazu, auch wenn sich der Gebrauch in letzter Zeit drastisch reduziert hat