Generation Smartphone ist Online-Journalismus etwas wert

18- bis 29-Jährige sind im Vergleich zu älteren Generationen am ehesten bereit, für guten Online-Journalismus zu bezahlen, sagt eine PwC-Studie aus Deutschland. Für Medienhäuser ein interessantes Ergebnis – und eine gute Basis für die Entwicklung von Geschäftsmodellen.
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Die Zukunft des Journalismus beschäftigt nicht nur die Schweizer Medienlandschaft und Öffentlichkeit. In vielen Ländern feilen Medienhäuser an Geschäftsmodellen, um weiterhin qualitativ gute Berichterstattung (print und online) anzubieten.

Die Studie Zahlungsbereitschaft für Online-Journalismus des Beratungsunternehmen PwC aus Deutschland zeigt: Die Generation Smartphone (18- bis 29-Jährige) ist bereit, für digitale Berichterstattung zu bezahlen. Auch eine hohe Zahlungsbereitschaft besitzen 30- bis 39-Jährige. Ältere Generationen hingegen sind kaum bereit, für Inhalte Geld auszugeben.

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Die über 40-Jährigen sind sich gewohnt, Online-Journalismus gratis zu konsumieren. Sie dazu zu bringen, künftig zu bezahlen, ist vermutlich schwierig.

Hohe Erwartungen an Online-Berichterstattung

Die jüngere Zielgruppe bietet Potential für die Entwicklung von Bezahlmodellen und Paywalls – und somit für bezahlten Online-Journalismus.

Die 18- bis 29-Jährigen haben aber auch klare Erwartungen an die Berichterstattung:

  • sie wollen exklusive, gut recherchierte, seriöse Inhalte,
  • Schutz vor Fake News,
  • keine Werbung – und den Schutz ihrer Daten.

Interesse für Inhalte – bezahlt, nicht bezahlt

Die Studie zeigt jedoch auch, dass 40 Prozent der Befragten nicht bereit sind zu bezahlen, weil sie sich nicht für die Inhalte interessieren (54%), die Inhalte auf anderen Seiten gratis bekommen (46%) oder die Werbung nicht stört (16%).

Auf allgemeinen Content wollen die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands nicht verzichten. Beliebt sind Online-Lexika, YouTube, Nachrichten-Apps und Webseiten von Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen.

PwC-Studie_bernetblog_Nutzung_Online-Angebote

Die unter 40-Jährigen informieren sich am meisten über YouTube – und weitere Social-Media-Kanäle wie Facebook und Twitter.

Fazit: Das Verhalten in Deutschland lässt auch Schlüsse für Schweizer Medien zu. Medienhäuser, die ihre Berichterstattung (auch) auf jüngere Leserinnen und Leser ausrichten, die Bedürfnisse und Erwartungen aufnehmen, haben gute Chancen auf eine bezahlte Zukunft.

Untersuchungsansatz der PwC-Studie: Online-Panelbefragung, Zielgruppe: Deutsche ab 18 Jahren, bevölkerungsrepräsentativ. Stichprobengrösse: N = 1.000. Erhebungszeitraum: Oktober/November 2018. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.

Weiterführende Informationen:

PwC-Studie: Zahlungsbereitschaft für Online-Journalismus
Bernet.blog-Beiträge zu Studien
Bernet-IAM-Studie: Journalisten im Web
Bernet-Studien zu Social Media und Journalismus

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