#BernetSummer19: What the GIF?

Was dem Schweizer der Teletext, ist dem Internet-Aficionado das GIF: Beide Technologien sind längst veraltet, haben aber einen besonderen Platz im Herzen vieler Nutzer. Warum ist ein über 30 Jahre altes Bildformat aktueller denn je?
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Neue Bildformate sind kleiner und schöner: HEIF-, WEBP- und FLIF-Dateien sind 5 bis 25 Prozent leichter als GIFs bei sichtlich besserer Bildqualität. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass das «Graphics Interchange Format» technologisch längst überholt ist. Schliesslich existiert es seit 1987.

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Transparenz und Animation
GIF gilt als erstes echtes Bildformat für das Internet und bietet eine Farbtabelle mit maximal 256 Farben inklusive Transparenz. Zum Vergleich: Das längst etablierte PNG-Format unterstützt Transparenz ebenfalls, kann aber zusätzlich 16,7 Millionen Farben darstellen. GIF hätte sich längst in die ewigen digitalen Jagdgründe verabschiedet, würde es nicht über eine äusserst beliebte Funktion verfügen: In einzelnen GIFs lassen sich mehrere Einzelbilder speichern und damit Animationen im Loop darstellen.

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Das Comeback
Plattformen wie 4chan und Tumblr sorgten ab ca. 2010 für das Revival der GIF-Technologie, das bis heute anhält. In Diskussionen nutzten die User die animierten Loops, um Reaktionen auszudrücken. Statt die veraltete Technologie sterben zu lassen, begannen immer mehr Plattformen auf GIFs zu setzen. So hat beispielsweise Facebook Tenor aufgekauft und die Suchmaschine in ihre Messenger inklusive Whatsapp eingebunden. Konkurrent Giphy zählt mittlerweile 300 Millionen User pro Tag.

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Animieren und reagieren
Mit Memes, Videos oder Emojis auf Beiträge zu reagieren, ist heute ein nicht wegzudenkender Teil der Kommunikationskultur. GIF ist das Standard-Format für bewegte Reaktionen.

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Vorteile für die Kommunikation
GIFs sprechen die Sprache des Internets und eignen sich bestens für Insiderwitze. Weitere Vorteile:

  • GIFs sind emotional und bleiben in Erinnerung. Die Loops greifen Bekanntes auf.
  • GIFs sind einfach zu konsumieren. Sie sind browser-friendly und damit für mobile wie stationäre Devices geeignet.
  • GIFs sind schnell: Auf Giphy, Tenor, Gyfcat und weiteren Plattformen findet man trotz riesiger Auswahl schnell und einfach geeignete GIFs um Gewünschtes auszudrücken.
  • GIFs sind einfach herzustellen: GIFs können zwar bis zu drei Minuten lang sein, üblich sind aber zwei bis sechs Sekunden. Die Gefahr, sich zu verzetteln ist also viel geringer als bei Videos.
  • GIF-Suchmaschinen machen es einem einfach, Trends zu erkennen. Sie zeigen an, welche Bilder aktuell oft genutzt werden.

Wie bei allen Kommunikationsmitteln gilt auch beim GIF: Zum Volltreffer wird die Auswahl nur, wenn sie auf Dialoggruppen, Plattform und Zeitgeist abgestimmt ist.

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Fun Fact zum Schluss: Ginge es nach dem Erfinder, würde man GIF als d͡ʒɪf aussprechen. TSCHIF!

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Welches ist ihr liebstes GIF?

Titelbild: Pablo García Saldaña via Unsplash

Weiterführend

Was dem Schweizer der Teletext, ist dem Internet-Aficionado das GIF: Beide Technologien sind längst veraltet, haben aber einen besonderen Platz im Herzen vieler Nutzer. Warum ist ein über 30 Jahre altes Bildformat aktueller denn je?

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