Bankenfusion 1997: Archivperlen und Webnostalgie

Wer erinnert sich an den 8. Dezember 1997? An die 90er-Jahre Bankenwelt? An die Zeit von Netscape Navigator, Nokia und rauschenden Modems? Wir interessierten uns schon damals für «Medienarbeit im Netz» und archivierten einen Blick in die damaligen Mediencorners. Heute teilen wir diesen, weil es grad so schön passt. Und machen darauf aufmerksam, wie wichtig der Mediencorner (und überhaupt die saubere Online-Medienarbeit) bleibt. Sind wir bereit (mit Content, Design, Prozessen) wenn es mal schnell gehen muss?
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Damals, vor über einem Vierteljahrhundert, wurde öffentlich, was niemand für möglich gehalten hätte: Bankverein und UBS  fusionierten. Ein Riesending für die Bankenschweiz. Heute sind wir eine Finanzkrise, ein SwissAir-Grounding und eine CS weiter und wundern uns nicht mehr so schnell – oder doch?

To Merge or Not to Merge: That is the Question

Wir nehmen die Aktualität zum Anlass und blicken mit einem Augenzwinkern in das Archiv und erinnern daran, wie wichtig auch oder gerade heute ein gut eingerichteter Online-Mediencorner ist. Schön sind sie – die Archivbilder aus den Online-Mediencornern der beiden damaligen Banken.
Eine Nebenpointe war damals, dass diese nicht miteinander abgestimmt waren. Während die UBS den «Merge» bereits veröffentlichte, berichtete der Bankverein noch von «individuell höheren Löhnen und Einbezug aller Mitarbeiterstufen in den Bonusprozess».

Die Medienmitteilungen beim Bankverein am Morgen des 8.12.1997 – noch nichts von Merge… Die UBS hingegen…

 

… war schon ein Schritt weiter.

 

Die UBS Website im herrrlichen 90ies-Look. Wer mehr davon will oder die eigene Online-History checken: web.archive.org.

 

To Merge or Not to Merge: That Remains the Question

Wie aktuell das Thema der Feinabstimmung von Online-Medienarbeit geblieben ist, zeigt der jetzige 2023er-CS-UBS-Case. Tausendfach wurde am Sonntagabend der Bundesrätliche Krisen-Point-de-Presse mit CS- und UBS-VR auf Social Media kommentiert. Nicht nur, dass Finanzmarktaufsicht (Finma) und Credit Suisse Gerüchte auf  Social Media als Schuldfaktor  identifizierten für den Niedergang der stolzen Kreditanstalt.
Nein, vielmehr wiederholt sich nach einem Vierteljahrhundert eine Fallgrube simultaner Kommunikation zweier Finanzgiganten.

 

 

Ein missratener Spin-Versuch, wie einige bei Bernet vermuten?

Honni soit, qui mal y pense! Jedenfalls ein sehr unpassende kommunikative Divergenz in einem Moment, wo das ganze Land die Hände vors Gesicht schlägt.

Trotz Augenzwinkern: wir nehmen mit, dass Fehler passieren, wo Menschen arbeiten. Und hoffen für die Zukunft, dass alte Fehler verschwinden, um neuen Platz zu machen. Dennoch erinnern wir uns tunlichst, wie wichtig der Mediencorner und überhaupt die saubere Online-Medienarbeit bleiben. Ein Aufruf in die Runde, bereit zu sein mit Vorlagen, Inhalten, Design und den geklärten Prozessen, wenn es plötzlich ganz schnell gehen muss!

PS: Unsere Gedanken sind – in dieser schwierigen Zeit – bei den direktbetroffenen Angestellten und Anleger.

Weiterführend: 

Online-Mediencorner: Gründe, Beispiele, Umsetzung – Teil 1

Weiterer Fun Fact: Am 6.12.1997 auf Platz 9 der CH-Single-Hitparade: Aerosmith « I don’t want to miss a thing» 

Bilder:Print ScreensArchiv Bernet Relations
Headerfoto von Claudio Schwarz bei Unsplash

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Beiträge

  • Beim Fun Fact seid ihr leider um ein Jahr verrutscht. Ich wollte nicht pingelig sein, habe mir dann aber den Songtitel von Platz 4 vom 7.12.97 zu Herzen genommen. 😉

    Trotz Augenzwinkern: «…wir nehmen mit, dass Fehler passieren, wo Menschen arbeiten.» Danke für den spannend-sentimentalen Beitrag!