«Sich la tribe» oder die Kunst des Loslassens

In der heutigen Gesellschaft ist «Loslassen» gar nicht so einfach. In der Kommunikation bringen agile Arbeitsmethoden und der Fokus auf Qualität über Quantität ein entspannteres Mindset. Denn: Das Meistern des Loslassens ist in unserer Branche nicht nur effektiver, sondern ebnet auch den Weg für Innovation und Wachstum.
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Unsere Kommunikationswelt ist ein sich ständig wandelndes Terrain. Twitter heisst nicht mehr Twitter, Zeitungen werden zusammengeführt oder eingestampft, gross angekündigte Projekte und Kampagnen werden von heute auf morgen abgeblasen. An uns stellt dies hohe Anforderungen an Resilienz und Flexibilität. In Bern haben wir das Sprichwort «Wär sech wott la tribe, muess chönne loslah» – ein Motto, das wir auch für erfolgreichere Kommunikation nutzen können.

Raum für Kreativität schaffen

Wahre Entfaltung geschieht oft dann, wenn wir die Kontrolle loslassen und uns dem Fluss des Geschehens hingeben. In der Unternehmenskommunikation bedeutet dies, sich von übermässiger Kontrolle über jedes Detail von Projekten und Kampagnen zu lösen. Es hilft, nach agilen Methoden zu planen – auf übergeordneter Ebene sowie im einzelnen Projekt. Dies ermöglicht Raum für Kreativität und Innovation. Indem wir loslassen, eröffnen wir die Möglichkeit für frische Ideen, neue Ansätze und überraschende Lösungen, die unsere Kommunikationsbemühungen vorantreiben.

Agile Arbeitsmethoden: Qualität vor Quantität

Agile Arbeitsmethoden betonen die Bedeutung von Fokus und Qualität. Ganz nach dem Motto «stop starting, start finishing» gehen wir lieber weniger Projekte an, bewältigen diese aber gründlich und erfolgreich. Gerade weil wir in der Kommunikation oft sehr viele Anspruchsgruppen haben, kann es verlockend sein, viele Aufgaben gleichzeitig anzugehen. Doch wenn wir uns darauf konzentrieren, hochwertige Kommunikationsinhalte zu entwickeln und diese sorgfältig zu verbreiten, erzielen wir oft effektivere Ergebnisse.

Nicht nachtrauern, sondern vorwärts schauen

Eines der schwierigsten Dinge beim Loslassen ist das «Nicht-Nachtrauern»: Ein bisher als sicher gewähnter Kunde springt plötzlich ab – hätten wir es kommen sehen sollen? Was hätten wir besser machen können? Immer wieder kommt es vor, dass eine Idee, eine Botschaft oder eine Kampagne nicht wie geplant funktioniert. Anstatt sich an vergangenen Fehlern festzuklammern, ist es wichtig, aus ihnen zu lernen und nach vorne zu schauen. Loslassen heisst nicht vergessen, sondern sich ständig zu verbessern.

Praktische Schritte zum Loslassen in der Unternehmenskommunikation

  1. Klare Ziele setzen: Definieren Sie klare Ziele für Ihre Kommunikationsprojekte und konzentrieren Sie sich auf die Kernbotschaften. Setzen Sie dabei nicht zu hoch an – so erzielen Sie schneller und effektiver Ergebnisse.
  2. Prioritäten setzen: Wählen Sie sorgfältig aus, welche Projekte den grössten Einfluss haben und widmen Sie diesen Ihre volle Aufmerksamkeit. Auch bei vielen wichtigen Projekten gleichzeitig ist es sinnvoller, eines nach dem anderen abzuarbeiten.
  3. Kontrolle abgeben: Vertrauen Sie Ihrem Team und erlauben Sie ihm, seine Fähigkeiten einzusetzen, um kreative Lösungen zu entwickeln.
  4. Lernen und Anpassen: Wenn etwas nicht wie geplant verläuft, analysieren Sie die Situation objektiv, lernen Sie aus Ihren Erfahrungen und passen Sie Ihre Ansätze an.
  5. Flexibilität und Ruhe bewahren: Die Welt der Kommunikation ändert sich ständig. Seien Sie bereit, sich anzupassen und neue Ideen zu erkunden und den dadurch geschaffenen Raum für Kreativität zu nutzen.

Fazit

Die Kunst des Loslassens in der Unternehmenskommunikation erfordert Mut und Vertrauen. Indem wir uns von der Vorstellung verabschieden, alles kontrollieren zu müssen, schaffen wir Raum für Kreativität, Innovation und effektive Kommunikation. Mit der Fähigkeit, loszulassen und nach vorne zu schauen, können Unternehmen und Kommunikationsagenturen erfolgreichere Ergebnisse erzielen und sich ständig weiterentwickeln.

 

Weiterführend

 

Foto von takahiro taguchi auf Unsplash

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