In unserer Blog-Serie «Corporate Newsroom im Profil» fragen wir Kommunikationsverantwortliche, welche Strategien und Arbeitsweisen sie für die erfolgreiche Vermittlung ihrer Themen und Botschaften nutzen. Und welche Herausforderungen ihnen dabei im Newsroom begegnen. Die Serie gibt Einblick in die Praxis von Kommunikationsprofis und Corporate-Newsroom-Manager:innen.
Heute gibt Stephan Weber, External Communications Manager bei Axpo, Einblick.
Wie lange arbeitet ihr schon mit einem Corporate Newsroom?
Wir sind mit dem agilen Newsroom-Modell im letzten September gestartet. Das heisst es gibt täglich von Montag bis Freitag eine oder einen Chef:in vom Dienst (CVD). Eine Schlüsselfunktion für das Tagesgeschäft. Zusammen mit den Themen-Owner:innen und den Kanal-Manager:innen entscheidet die CVD, auf welchen Kanälen wir welche News spielen. Dabei ist mir wichtig zu betonen, dass wir Newsroom nicht mehr als klassisches Büro mit etlichen Screens verstehen. Newsroom ist ein Mindset. Es geht mehr um Prozesse und klare Rollen als um Screens und Mobiliar. Unsere Morgensitzung, wo die gesamte Abteilung von Montag bis Freitag teilnimmt, ist komplett digital. Viele Abläufe waren schon vor diesem offiziellen Start geprägt von klassischen Newsroom-Abläufen. Wir haben einfach die Prozesse noch etwas verfeinert, die Rollen-Profile geschärft und wurden agiler.
Worin liegt die bisher grösste Verbesserung?
Axpo hat bereits vor dem Launch des neuen Newsroom-Modells stark hybrid gearbeitet, gewisse Rollen festgelegt und sich über die Abteilungen hinweg regelmässig ausgetauscht. Die Veränderung ist sicherlich, dass die Prozesse im Alltag, die Newsroom-Rollen und die Abläufe noch klarer definiert sind. Das gibt den Kolleginnen und Kollegen, die im Daily Business eine Rolle haben, eine klare Verantwortlichkeit, gibt aber auch den Stakeholdern intern und extern die Möglichkeit, klare Ansprechpersonen zu haben. Ausserdem monitoren wir unsere Kanäle dank unseren Kanal-Manager:innen noch stärker und haben – beispielsweise bei Instagram – klarere Zielgruppen definiert. Ebenso haben wir Corporate Ambassadors aufgebaut, welche die Axpo-Welt – zusätzlich zu unserer Kommunikationsabteilung – nach Aussen tragen. Das ist ein grosser Gewinn.
Was ist schwierig?
Unsere Herausforderung besteht sicherlich darin, dass wir als international tätiges Unternehmen in über 30 Ländern aktiv sind. Da braucht es eine enge Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen in den anderen Ländern. Diese sind dank zwei Kolleginnen im Team mit vollem internationalen Fokus fix in unsere Newsroom-Prozesse eingebunden. Wir müssen durch die verschiedenen Abteilungen und das grosse Portfolio verschiedenster Energiethemen von Axpo aber auch gewisse Abläufe flexibel anpassen können. Daher das Wort «agil» im Modell. Das ist für viele im Team nichts Neues und die Newsroom-Struktur lebt ja genau von dieser Flexibilität. Etwas, was ich stark aus meiner Zeit als News-Journalist und TV-Korrespondent mitnehme: Man weiss nie so genau, was der Tag bringt, und man muss flexibel über sämtliche Kanäle hinweg kommunizieren können. Da decken sich die Kommunikationswelten des News-Journalismus und der Unternehmenskommunikation.
Welches Highlight teilst du gerne?
Ein Highlight für mich ist, wie die gesamte Corporate-Communications-Abteilung von Axpo (da gehören bspw. auch die Kolleginnen und Kollegen von Public Affairs dazu) über die Teams hinweg zusammenarbeiten. Ich verstehe den Newsroom als eine Art Band um die verschiedenen Komm-Teams rum. Im Newsroom-Alltag muss sich der/die CVD um verschiedenste inhaltliche Themen mit den jeweiligen Verantwortlichen kümmern, genauso eine Medienmitteilung nach aussen wie eine Intranet-Meldung nach innen gegenlesen und verstehen können.
Was habt ihr noch vor?
Vieles. Aber wir nehmen Schritt für Schritt. Energiethemen sind in den Medien und der Gesellschaft ein zentrales Thema. Es ist wichtig, dass wir auch in Zukunft aufzeigen können, wie die Energiewende gelingen kann, warum eine Stromlücke droht und was wir dank dem Ausbau der erneuerbaren Energien erreichen können. Wir verstehen uns in der Kommunikation nach aussen auch als Expertin für Energiethemen. Mit diesem Ansatz können wir da und dort noch einen Fokus setzen, zum Beispiel mit Erklärvideos. Schaut da mal auf Instagram vorbei.
Titelbild: Axpo
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