In unserer Blog-Serie «Corporate Newsroom im Profil» fragen wir Kommunikationsverantwortliche, welche Strategien und Arbeitsweisen sie für die erfolgreiche Vermittlung ihrer Themen und Botschaften nutzen. Und welche Herausforderungen ihnen dabei im Newsroom begegnen. Die Serie gibt Einblick in die Praxis von Kommunikationsprofis und Corporate-Newsroom-Manager:innen.
Heute erzählt Dominik Chiavi, Leiter Corporate Newsroom bei SWICA, was der Newsroom für ihn und sein Team bedeutet.
Wie lange arbeitet ihr schon mit einem Corporate Newsroom?
Der Corporate Newsroom wurde bei SWICA Mitte 2022 ins Leben gerufen. Ziel war es, die strategischen Themenfelder zielgruppen- und kanalgerechter zu bedienen und die aktive Medienarbeit auszubauen. Auf der prozessualen Ebene sollten die Effizienz gesteigert und Doppelspurigkeiten vermieden werden. Ein weiteres Augenmerk wurde auf die Erfolgsmessung im Hinblick auf die Themenfelder gelegt. So weit also, so klassisch.
Worin liegt die bisher grösste Verbesserung?
Mit der ersten Umsetzung des Corporate Newsrooms wurde eine hervorragende Grundlage geschaffen: Operative Newsroom-Meetings finden täglich und wöchentlich unter Beizug verschiedener interner Stakeholder statt, auf monatlicher Basis gibt es ein strategischeres Austauschgefäss. Auf unserer Website haben wir eine Newsseite installiert, die in relativ hoher Kadenz über das aktuelle Geschehen bei SWICA, in gesundheitspolitischen Themen und über die Gesundheit im Allgemeinen berichtet.
Damit konnten wir das Newsroom-Konzept intern bekanntmachen, unseren Content-Output steigern und kanalübergreifend viel besser koordinieren. Das Konzept erlaubt uns ausserdem, sehr flexibel auf tagesaktuelle Herausforderungen und mediale Opportunitäten zu reagieren.
Was ist schwierig?
Die Grundlagen wurden geschaffen, erste Erfahrungen gesammelt – aber jetzt geht es an die Weiterentwicklung des Newsroom-Konzepts. Im Sinne einer integrierten Kommunikation ist der Corporate Newsroom bei SWICA noch nicht konsequent umgesetzt. Eine übergreifende Themenplanung besteht erst in den Grundzügen. Die regelmässigen Newsroom-Meetings sind aktuell eher noch Informationsveranstaltungen anstatt der angepeilten Austauschgefässe. Die unternehmenskulturelle Verankerung des Newsrooms ist noch nicht so, wie wir sie möchten. Das packen wir jetzt an.
Wir definieren den strategischen Aufbau des Corporate Newsrooms neu, auch hinsichtlich der Verankerung respektive Positionierung innerhalb von SWICA. Die verschiedenen Austauschgefässe werden überarbeitet: Wichtig ist, dass diejenigen Personen mit am Redaktionstisch sitzen, die Content planen, produzieren und publishen. Und das betrifft einen grösseren Kreis; von Corporate Communication und Public Affairs über Marketing und Vertrieb bis zum Employer Branding.
Welches Highlight teilst du gerne?
Hier nehme ich gerne die interne Optik ein, da unser Sorgenkind vor allem die Art und Weise des Zusammenarbeitens war. Wir möchten uns endgültig verabschieden vom früheren Silodenken. Der Schlüssel dazu ist ein breit akzeptierter, von allen verstandener und vom ganzen Unternehmen getragener Corporate Newsroom. Wir geniessen den Rückhalt der Geschäftsleitung und verzahnen uns eng mit der Marketingabteilung.
So entwickeln wir aktuell in einer Co-Projektleitung eine Content-Strategie. Sie definiert die Themenwelt von SWICA und dient als strukturiertes Konzept zur Planung, Erstellung, Verbreitung und Verwaltung von Kommunikationsinhalten. Die Erkenntnisse daraus fliessen direkt in die Weiterentwicklung des Newsrooms ein und stärken das Miteinander.
Was habt ihr noch vor?
Die Content-Strategie wird Einfluss auf die Rolle unserer Themenmanagerinnen und -manager haben. Ihre Aufgabe wird es dann sein, das Bewusstsein für den Newsroom weiter zu fördern und den Informationsfluss mit den entsprechenden Bereichen und Fachpersonen bei SWICA sicherzustellen. Zusätzlich möchten wir das kommunikative «Grundrauschen» reduzieren – wir machen wirklich viel –, uns thematisch mehr fokussieren und die Qualität der Kommunikationsinhalte deutlich stärker gewichten als die Quantität. Unsere Kommunikationskanäle sollen noch spezifischer auf die jeweiligen Zielgruppen ausgerichtet und bespielt werden. Auch die redaktionelle Perspektive soll gestärkt werden: Die Kanäle sollen regelmässig überprüft und weiterentwickelt werden – auch auf strategischer Ebene. Dazu haben wir redaktionelle Kernteams für alle wichtigen Kanäle ins Leben gerufen.
Es gibt also noch vieles zu tun, aber genau so muss es sein. Für uns ist der Newsroom ein sich veränderndes, entwickelndes Konzept, mit wechselnden internen und externen Rahmenbedingungen. Auf die gilt es zu reagieren.
Titelbild: SWICA
Weiterführend im Bernetblog:
- Alle Beiträge zu «Corporate Newsroom im Profil»
- Alle Beiträge zum Thema Newsroom