Führung und Spiritualität: Vier Menschen, viele Anstösse – Willigis Jäger

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Hier der letzte Beitrag aus der ZfU-Tagung Spiritualität und Philosophie im Management. Auf Willigis Jäger hatte ich mich besonders gefreut. Er folgt auf die Berichte über Galsan Tschinag, Daniel Schönbächler und Clemens Kuby.

Willigis Jaeger, Clemens Kuby, Daniel Schoenbaechler, Galsan TschinagWilligis Jäger ist Benediktiner wie Daniel Schönbächler, aber mit kirchlichem Redeverbot. Deshalb spricht er heute als Autor und Zen-Meister. Seine Definition von Spiritualität stellt den Menschen als göttliches Wesen in den Mittelpunkt, mit einem schönen Bild: «Wir sind ein ganz individueller, einmaliger, unverzichtbarer Tanzschritt des allumfassenden Tänzers.» Mir gefällt seine Idee, dass jedes Handeln spirituell durchdrungen ist. Das heisst auch, «dass wir uns als Körper-, Seele- und Geisteinheit verstehen und aktiv an der Gestaltung dieser Welt mitwirken. Eine Spiritualität, die nicht in den Alltag führt, ist ein Irrweg. Hier und jetzt drückt sich das Unbennenbare aus, in genau dieser Form, zu dieser Zeit, an diesem Ort.»

Aus Jägers Sicht können wir nur aus der Überwindung unserer Ich-Abgrenzung heraus eine bessere Welt ermöglichen. Erst wenn uns klar wird, dass wir mit allem und allen verbunden sind, werden wir uns öffnen für einen besseren Umgang mit unseren Lebensgrundlagen. Willigis Jäger empfiehlt Momente der Stille, um sich aus dem westlichen Lärm der Ich-Bezogenheit zu entbinden.

Womit ich wieder mal beim herausfordernsten Spagat unseres Lebens angelangt bin. Oder wie die Chinesen schon vor langer Zeit so fies gesagt haben: «Wenn du eilig bist, setze dich.» Ich habe mir fest vorgenommen, auch in der grössten Arbeitshektik wieder mal zehn Minuten Stille einzuladen. Und gebe zu, dass dies bereits ein sehr alter Vorsatz ist.

Was mich zum Abschluss dieser Serie zur Frage führt: Wie machen’s die beschleunigten Blog-Autor/innen und -Lesenden?

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