Social Media wird zum Standardwerkzeug der Kommunikation. In diese Richtung zeigt die Analyse der weltweit grössten Unternehmen: Knapp 90 Prozent sind auf mindestens einer Plattform engagiert. Sehr stark wachsen die Anzahl der Auftritte und Sprachversionen.
Burson-Marsteller veröffentlicht jährlich den «Global Social Media Checkup». Dazu durchforstet die PR-Agentur die Social-Media-Auftritte der Forbes Global 100-Liste. Hier die interessantesten Erkenntnisse, im Vergleich mit zwei Studien aus Deutschland und der Schweiz.
Knapp 90 Prozent der Grössten dabei
Man muss sich die Daten ziemlich zusammensuchen aus Pressemitteilung, Präsentation und Infografik. Erster Fakt: Die Grossen bleiben auf Social Media und bauen ihr Engagement sogar noch ein wenig aus. 79 Prozent pflegten 2010 mindestens ein aktives Profil, 84 Prozent waren es 2011 und heute sind es 87 Prozent.
Schon den Einstieg ins Web leisteten sich zuerst die Global Players mit ihren hohen Ambitionen und den tiefen Budget-Taschen. Deshalb zeigt der Vergleich mit Deutschland und der Schweiz signifikant höhere Werte – wo im Gegensatz zum Checkup eine Online-Befragung von grossen, kleinen und mittleren Organisationen stattfand.
Twitter zuoberst, bereits ein Viertel auf Pinterest
An erster Stelle liegt Twitter, hier pflegen 82 Prozent ihre Profile. Das stärkste Wachstum über die letzten drei Erhebungen zeigt das zweitplatzierte YouTube: 2010 waren erst die Hälfte der Forbes-100 aktiv, 2012 liegt die Beteiligung bei 79 Prozent. Facebook liegt auf Platz drei mit 74 Prozent.
Der Neuzugänger Google+ hat sich schon 48 Prozent Beteiligung ergattert; dieser Wert liegt nahe bei unserer für die Schweiz realisierten Social Media Studie (44 Prozent). Ebenfalls erhoben wurde Pinterest, hier wagt sich bereits ein Viertel der Grossunternehmen aufs noch dünne Eis der Bildersammler.
Sehr schade, dass dieses Jahr die Zahl der Corporate Blogs nur für Lateinamerika ausgewiesen ist (Folie 41 der Präsentation). Matthias Lüfkens bestätigt, dass der globale Wert nicht erfasst wurde. 2010 führte ein Drittel der Grossunternehmen mindestens ein Blog.
Mehr Profile, mehr Inhalte
Das interessanteste Indiz für ein höheres Social-Media-Engagement der Grossunternehmen ist die stark angestiegene Zahl der gepflegten Profile pro Kanal: 2012 zählte Burson-Marsteller einen Schnitt von 10.1 Twitter-Konti pro Unternehmen, 10.4 Facebook-Profilen, 8.1 YouTube-Kanälen. Sie bedienen verschiedene Produktbereiche oder sprachregionale Interessen.
Gleichzeitig wird häufiger aktualisiert: Facebook-Seiten erhielten 2010 noch von 59 Prozent der Unternehmen wöchentlich neue Inhalte, 2012 ist das mit 93 Prozent praktisch bei jedem der vielen Profile das Minimum für News.
Fazit: Bei den Forbes-100 scheint Social Media ein fester Bestandteil der Inhalts- und Ressourcenplanung zu sein. Das gilt aus meiner Sicht auch für Organisationen mit lokalen Ambitionen und kleinen Budgets. Die Kunst liegt in der Fokussierung auf wenige Kanäle, wenige Profile und spezielle Inhalte.
B-M Global Social Media Checkup 2012
Fortune Global 100-Liste
Was ist eigentlich… Pinterest?
Bernet ZHAW Social Media Studie Schweiz
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