Was ist eigentlich…: Information Foraging?

Im Web wahrgenommen werden nur Inhalte, die vom User mit geringem Aufwand gefunden und als nützlich erachtet werden. Die Information Foraging Theorie besagt: Der User verhält sich wie ein hungriges Tier: Er greift nach der fettesten Beute in Reichweite.
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Foraging bedeutet auf Deutsch «Futtersuche». Die Foraging-Theorie von Peter Pirolli und Stuart Cart von 1999 soll zu verstehen helfen, wie Webuser nach Inhalten suchen. Gleichzeitig liefert sie wertvolle Hinweise für die Gestaltung von Web-Content und Navigation.

Menschen gehen bei der Informationssuche – ähnlich wie Tiere bei der Futtersuche – rational vor, so die Annahme. Sie gestalten ihr Suchverhalten so, dass sie mit möglichst geringem Aufwand eine möglichst grosse Menge an relevanter Information finden. Für die Gestaltung von Inhalten bedeutet dies:

Scan
Texte müssen scanbar sein. Bereits die ersten Worten eines Abschnittes sollen zeigen, wovon der nachfolgende Text handelt. Seitentitel, Lead und Zwischentitel unterstützen den ungeduldigen Leser bei der Suche nach Informationsfutter.

Fährte
Der Nutzer folgt Inhalten im Netz wie Tiere einer Fährte. Navigationen müssen Rücksicht darauf nehmen und dem Nutzer zu erkennen geben, dass er hinter dem Link die gesuchten Informationen findet.

Titel
Titel, Betreffzeilen in Mails und Tweets erfüllen dieselbe Funktion, wenn sie gut gewählt sind. Aber Achtung: Wer mit dem Inhalt nicht erfüllt, was die Fährte verspricht, vergrault den Nutzer. Er wird die Seite bei der nächsten Suche links liegen lassen.

Informationsüberfluss macht wählerisch
Ein schnelles Entscheiden, ob ein Inhalt relevant ist oder nicht, wird mit dem wachsendem Informationsfluss umso wichtiger. Information Foraging hilft, Informationen gezielter zur Verfügung zu stellen. Die grosse Menge an Informationen, der wir täglich ausgesetzt sind, illustriert folgendes Video:

 

Weiterführende Links:
Alle Artikel der Serie „Was ist eigentlich…?“ im bernetblog
Was ist eigentlich…: Brotkrümelnavigation?
Checkliste Webprojekte

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