Facebook im Profil: Deghiri Messengers – Libanons erster Velokurier

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Ein initiativer Engländer, die stets von Stau betroffene Stadt Beirut und der Wunsch nach mehr Umweltfreundlichkeit im Libanon: Ende Jahr nimmt der erste Velokurier des Landes seine Arbeit auf. Der Facebook-Auftritt ist liebevoll gestaltet: mit zahlreichen Infos zum Projekt, aber auch mit augenzwinkernden Beiträgen.

Unser wöchentlicher Früchtelieferant Öpfelchasper brachte mich auf die Idee, den Facebook-Auftritt von Deghri Messengers genauer anzuschauen. Matt Saunders, Engländer, während drei Jahren Velokurier beim Öpfelchasper und wohnhaft in der Schweiz, will die chronisch vom Verkehr verstopfte Hauptstadt Libanons sauberer machen. Und er wünscht sich, dass sich die Menschen mehr bewegen. Deshalb flitzen ab Ende Jahr die ersten Velokuriere durch Beirut. Neben dem Spendenaufruf soll Facebook den Service bekannt machen und weiter streuen. Deghri Messengers erhofft sich mit dem Auftritt mehr Publicity und den Austausch mit Fans und Unterstützern. Matt Saunders bewirtschaftet die Seite momentan alleine. Kuriere sollen aber künftig nach vorgegebenem Konzept ihre Erfahrungen auf Facebook teilen und die Seite aktiv mit gestalten.

Wieso seid ihr auf Facebook vertreten?
Ziel unserer Facebook-Präsenz ist es, vor dem Launch im Herbst einen Hype um unser Projekt zu kreieren: durch Bilder, Videos und Updates, die wir mit unserer «Fangemeinde» teilen. Dadurch bekommen wir von Leuten, die durch eine «shared Story» an unsere Seite gelangen, die Gelegenheit, PR zu machen: mit einem Radio-Auftritt oder Erwähnungen in Blogs. Eine Facebook-Seite ist auch eine dynamische Ergänzung zur offiziellen Webseite, deren kontrollierte Inhalte kein Platz lässt für Kommentare. Während die Webseite alle wichtigen Informationen für den Kunde beinhaltet, soll unsere Facebook-Seite Reaktionen auslösen, neue Fans erreichen und andere Velo-Projekte in Libanon fördern.

Was ist dein grösster Wunsch für den Facebook-Auftritt?
Wir wollen helfen, die Velokultur in Libanon zu fördern. Dabei kann unsere Facebook-Seite eine wichtige Rolle spielen. Da wir mit verschiedensten Firmen arbeiten, gibt es die Möglichkeit, Leute zu erreichen, die sich für Veloinitiativen sonst nicht interessieren würden. In Zukunft soll unsere Seite also eine Plattform sein, die Events und Kampagne anderen Gruppen (zum Beispiel Critical Mass Beirut) eine breitere Reichweite gibt. Unser grösster Wunsch ist, dass wir hunderte Nicht-Velofahrende als Fans gewinnen können.

Wie gross ist der Zeitaufwand und wer ist beteiligt (organisatorische Verteilung)?
Wir befinden uns noch in der Startup-Phase. Eine kontrolliertere Strategie für den Facebook-Auftritt folgt später. Ich bin als Projektmanager der Hauptverantwortliche für die Koordination von Updates. Ich verbringe rund sieben Stunden pro Woche beim Verwalten der Seite. Nach dem Launch werden alle Velokuriere mitverantwortlich sein, die Seite mit Bildern und Erfahrungsberichten zu füllen. Ganz frei werden sie aber nicht sein. Der Kurier muss bestimmte Richtlinien einhalten, sodass wir die Rolle einer Drehscheibe für die Velogemeinschaft spielen können.

Lohnt es sich?
Wir wurden bereits von mehreren Medienschaffenden kontaktiert. Diese sind durch «Shares» von Freunden zu uns gelangt und wollen in den traditionellen Medien über uns berichten. Also ja, es lohnt sich.

Wichtigste Erfahrung mit der Facebook-Präsenz?
Interessant ist, wie wichtig die richtigen Bilder zum Text sind. Ein «Update», das sonst viel Interesse wecken könnte, ist ohne Bild nichts wert. Die Zielgruppen übersehen es im Dschungel des Informationsflusses in ihrem «Newsfeed», weil kein Bild vorhanden ist, das den Blick auf sich zieht.

Mein Fazit:
Das Projekt Deghri Messengers ist innovativ und wird von allen Beteiligten mit Herzblut angegangen. Dies zeigt der Facebook-Auftritt eindrücklich. Auf der Timeline wird laufend über die Fortschritte des Projekts informiert, es werden Events ausgeschrieben und Anfragen sehr rasch beantwortet. Man merkt den Aufwand von fast einem Arbeitstag, den die Initiatoren pro Woche für die Bewirtschaftung der Seite einsetzen. Dass die Seite nur in Englisch bewirtschaftet wird, macht Sinn, könnte jedoch ein paar Schweizer Facebook-Fans kosten.

Weiterführende Links:
Facebook im Profil: J.S. Bach Stiftung
Facebook im Profil: Kantonspolizei Zürich

http://www.100-days.net/en/projekt/deghri-messengers 

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