Facebook und News: Aufgeschnappt beim Vorbeischauen

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Welche Rolle spielt Facebook beim Newskonsum? Wie wichtig ist der «Durchlauferhitzer»? Welche Themen sind am beliebtesten? Eine Studie zeigt: Facebook ist für den Newskonsum wichtig, aber auch unberechenbar. 

Das PEW Research Center veröffentlichte die Studie über «Die Rolle von News bei Facebook» Ende Oktober 2013. Man ahnt es: Das momentan mit 1,1 Milliarden Profilen wichtigste  Netzwerk wird auch für den Newskonsum immer wichtiger. Die Nutzer abonnieren sich die Feeds der Onlinemedien und investieren damit zwar kein Geld, aber immerhin Aufmerksamkeit in den Konsum von professionell erstelltem Content. Facebook bestätigt sich damit als wichtiger Newskanal. 39% taxieren den Kanal als wichtige Newsquelle, 4% sogar als «Nr. 1».

News: nicht Hauptgrund aber «Beifang» beim Facebook-Besuch

Die 57% der Nutzer, die den Kanal für  News als «nicht sehr wichtig» taxieren, erhalten dennoch regelmässig News via den Kanal. Beim Aufenthalt im Netzwerk für einen anderen Zweck nimmt man die News – wenn auch ein wenig unfreiwillig – als Beifang mit in Kauf. Logischerweise wächst die Menge des Newskonsums mit den Anzahl Stunden, die für irgendeine Motivation (Chat, Austausch, Unterhaltung) im Netzwerk verbracht werden. Von den Nutzern mit einem Aufenthalt von über einer Stunde täglich konsumieren 67% News via Facebook, bei den Nutzern mit einer Verweildauer unter einer Stunde sind es «nur» 41%.

Aufschnappen bringt Reichweite

Mehr zufallsgesteuert ist die Themenwahl beim Newskonsum: Es sind nicht die «Hard Facts» oder internationale News, die  gefragt und gelesen werden. Es entsteht ein zusammengewürfeltes Potpurri aus Unterhaltung, lokalen Events und Persönlichkeiten, Trash und Funnies. Interessant: Der Kanal bringt damit das Gesetz der gezielten Websuche zu Fall und bedient auch User mit journalistischem Content, die wenig oder gar nicht News-affin sind. Das zufällige Aufschnappen von Inhalt mag zwar ein Ausdruck von Oberflächlichkeit sein, es bringt den Inhalten aber deutlich mehr Reichweite. 

Übrigens: Was für die Verbreitung von journalistischem Inhalt gilt, gibt auch Aufschluss für Unternehmens-Inhalte. Sie werden ebenso wenig gezielt gesucht, sondern als Beifang mitgelesen und danach geliked, verbreitet oder kommentiert.

Weiterführend:
Gute Zusammenfassung der Studie von Adrian Lobe bei der Medienwoche
Alle bernetblog-Artikel mit dem Schlagwort «Studien»

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