Wie verändert sich die Kommunikation? Was sind die Herausforderungen von morgen? Und was sind erfolgreiche Praktiken? Am Swiss Media Forum 2014 in Luzern befragte der Chefredaktor der Schweiz am Sonntag drei Kommunikationsprofis. Drei Themen fand ich besonders spannend.
Der Umgang mit Social Media, Schweizer CEOs und TV-Auftritte, die Position des CCO in einer Unternehmung und viele weitere Kommunikationsthemen füllten die Podiumsdiskussion am Swiss Media Forum 2014 vor einer Woche. Es diskutierten Clarissa Haller, Kommunikationsverantwortliche der ABB (bis Ende Mai. Nachher: Credit Suisse), Aloys Hirzel, PR-Schwergewicht und Stefan Baron, ehemaliger Kommunikationschef der Deutschen Bank mit Moderator Patrick Müller.
CEOs und Social Media – muss passen!
Viele (nicht nur) CEOs wehren sich heute noch gegen die Nutzung der Sozialen Medien und verkennen ihr Potential. Einige springen auf den Zug auf. Nicht alle sind erfolgreich auf Twitter, Facebook und Co. Ausschlaggebend ist nicht einfach nur mitzumachen, sondern wenn, dann richtig. «Es muss zur Person passen», meinte Clarissa Haller. Der CEO von ABB sei auf Twitter erfolgreich und glaubwürdig. Ohne ehrliches Interesse, Überzeugung und Authentizität kann ein Auftritt aber auch nach hinten raus gehen.
CEOs und TV-Auftritte – mehr Potential?
Aus Angst vor einem nicht perfekten Auftritt halten sich Schweizer CEOs auch vor Auftritten vor der Kamera zurück. Der Grund: Vielen fehlt es an Hochdeutschkenntnissen, meint Aloys Hirzel. Stefan Baron wirft ein, dass die Deutschen in dieser Hinsicht einen klaren Vorteil hätten und fügt als Beispiel Josef Ackermann hinzu, dem es mit TV-Auftritten gelang, ein gutes Image aufzubauen. Von Diskussionen mit mehreren Teilnehmern rät er ab. Das bringe nichts.
CCO vs. externe Berater – oder beide?
Nichts (durch)bringen sei auch das Problem von Kommunikationsmanagern in Unternehmen, da sie mit der Geschäftsleitung nicht auf Augenhöhe seien, meint Baron. Es brauche externe Kommunikationsexperten. Sie bringen die Aussensicht ins Unternehmen. Nicht einverstanden zeigt sich Clarissa Haller, verantwortlich für 40 Personen der ABB-Kommunikation, für mich ein Beispiel, dass auf Augenhöhe sein möglich ist. Die Zeit der Spin-Doktoren sei vorbei. Heute stellen Unternehmen zunehmend ausgebildete Kommunikationsprofis ein. Auf Augenhöhe mit der Geschäftsleitung zu sein, hängt jedoch stark von der Organisation und von der Einstellung der GL zur Kommunikation ab.
Erstaunt hat mich neben vielen umstrittenen Fragen auch der Blick durchs Publikum: Frauen waren am Forum in der Unterzahl. Warum?
Weiterführende Links
Alle Twitter-Beiträge zum @SwissMediaForum, #SMF14 vom 8. Mai.
Mein erster Blogbeitrag zum Swiss Media Forum 2014 zum Thema Erfolgskonzepte der neuen Medienwelt.
Die Bernetblogbeiträge zum Swiss Media Forum der vergangenen Jahre 2013, 2012
Alle Bernetblogbeiträge zum Thema «Medien»
Alle Bernetblogbeiträge zum Thema «Social Media»