In Twitter steckt viel Potential. Doch in letzter Zeit verzeichnete die Social-Media-Plattform ein schwaches Nutzer-Wachstum und einen Absturz an der Börse. Um wieder auf Kurs zu kommen, hat Twitter Neuerungen angekündigt. Diese sind hier zusammengefasst.
Als die Ratingagentur Standard & Poor’s Twitter kürzlich auf «Ramschniveau» herunterstufte, fiel der Wert der Aktie. Im Vergleich zum stetig wachsenden Facebook, wächst Twitter nur zögerlich und verzeichnet momentan 284 Millionen aktive Nutzer. Über 500 Millionen Internetnutzer kommen mit Twitter in Berührung. Die Nutzung schwankt stark und erreicht ihren Höhepunkt vor allem bei Grossveranstaltungen oder Katastrophen. Man habe noch immer das Gefühl, auf Twitter verzichten zu können, sagt Debra Williamson vom US-Marktforscher eMarketer in der «Financial Times» (Zitat aus dem Tages-Anzeiger). Diesen Umstand will das Unternehmen nun ändern, wie CEO Dick Costolo unlängst verkündete. Die wichtigsten Twitter-Neuerungen haben wir hier aufbereitet:
Timeline Highlights: Filterung und Aufbewahrung bei Abwesenheit
Der User ist nicht eingeloggt: Ihm entgehen wichtige News. Die neue Funktion «Timeline Highlights» verwendet Algorithmen, die News herausfiltern und für einen späteren Zeitpunkt aufbewahren.
Instant Timeline für neue User
Twitter vereinfacht den Einstieg für Neo-User: Anstatt dass sich ein neuer User mühsam eine Follower-Liste zusammenstellen muss, erwartet ihn ein Timeline-Vorschlag mit aktuellen Informationen, die ihn interessieren könnten.
Verbesserung bei Breaking News Alerts via Ortungsfunktion
Das Unternehmen plant, bei Benachrichtigungen und Alerts den Standort der User miteinzubeziehen. Somit werden ortsspezifischere Nachrichten versandt.
Videos aufnehmen, teilen und versenden
Twitter hat eine Funktion entwickelt, mit der man direkt Videos aufnehmen, editieren und versenden kann. So soll über Grossereignisse nicht nur geschrieben und Fotos gepostet werden, sondern dieses auch filmisch weiterverbreitet werden.
Privatnachrichten: Mehr Möglichkeiten
Twitter hat den Privatnachrichtendienst verbessert: Neu können Tweets in privaten Konversationen geteilt werden. Und man kann einfacher zwischen öffentlichen und privaten Dialogen wechseln.
Externe Apps für zusätzliche Dienstleistungen
Vine ist ein erfolgreiches Beispiel für eine eigenständige App, die Twitter entwickelt hat. Eine Musik-App war weniger erfolgreich. In Zukunft möchte Twitter wieder vermehrt auf Standalone Apps setzen. Diese sollen Twitter-Dienste ergänzen, die das Mutterprodukt Twitter nicht schafft. Wie diese aussehen können, hat das Unternehmen noch nicht verraten.
Fazit:
Manchmal scheint es, als hätte Twitter sein Potential noch nicht erkannt: Während dem Arabischen Frühling haben sich die Massen auch via Twitter formiert. An Grossanlässen wie dem Super Bowl wird eine riesige Menge Tweets verschickt. Zwar hat sich die Twitter-Nutzerschaft seit 2011 verdreifacht. Trotzdem ist Twitter noch immer ein Produkt für eine spezifische Nutzergruppe, statt für die ganz grosse Masse. Ob es Twitter schafft, unabdingbar für den täglichen Gebrauch zu werden, wird sich zeigen. Mit den angekündigten Neuerungen wird Twitter auf jeden Fall attraktiver.
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