Facebook, Youtube und Co. werden immer mehr als News-Feeds genutzt. Man könnte vermuten, dass die Sozialen Netzwerke zu mehr Engagement verleiten würde. Fehlanzeige. Die meisten News-Konsumenten bleiben passiv.
Bereits haben wir die Entwicklung der Sozialen Netzwerke zum Nummer-Eins-Newsfeed beschrieben (Blogbeitrag vom 23.6.2016). Der Digital News Report 2016 von Reuters bietet daneben eine Fülle von weiteren Erkenntnissen, gut beschrieben und dargestellt in vielen Grafiken. Er ist ein Muss für Kommunikations-Profis. Gute Gesamtzusammenfassungen gibt es bei der ZEIT Online oder bei Meedia. Beteiligt war auch das bekannte Forschungsinstitut FÖG der Uni Zürich (Medienmitteilung).
Wo bleibt bloss das Engagement?
Im dicken Report ist uns der Aspekt des Engagements von News-Konsumenten aufgefallen. Wenn News immer mehr in den Sozialen Netzwerken konsumiert werden, gibt es dann mehr Engagement wie Kommentieren, Bewerten oder selber Bloggen über News oder Politik? Nur bedingt – ein knapper Drittel der User beteiligt sich «proaktiv». Die restlichen zwei Drittel beschränkt sich auf sehr reaktives «Teilen» oder bleibt gar ganz passiv.
Die Erwartung, dass die Netzwerke auch zu einer höheren Partizipation führen, hat sich bis heute nicht erfüllt. Die «Ego-Publisher», wie wir sie früher nannten, nutzen die Netzwerke oder die Kommentar-Spalten bei den Online-Newsseiten noch wenig. Es bleibt spannend, wie sich dies entwickelt.
Wer sich nicht durch den Report wühlen mag, kriegt hier via 2-Minuten-Film die knackigsten News gefiltert:
Weiterführend:
Alle bernetblog-Beiträge zu «Social Media Studien»
Erster bernetblog-Beitrag zum Reuters Digital News Report «Digital gewinnt: News… »
Bild: Michael Davis Burchat: «News gathering» bei Flickr nach cc-by-nc-nd-2.0