Keine Scheu vor qualitativen Daten in Social Media

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Die Nutzung von Social Media für Kommunikation und Marketing ist in Unternehmen angekommen, wie die Studie „Mittelstandskommunikation 2016“ von Stephan Fink und Ansgar Zerfass zeigt. Nachholbedarf besteht bei der Nutzung von Daten – aber wie kommt ein Unternehmen dazu? Hier ein Blick auf qualitative Datenerhebungsmethoden.

Dass die Kommunikation von KMU professioneller und digitaler wird, zeigte die Online-Befragung „Mittelstandskommunikation 2016“ von 561 Unternehmen in Deutschland. Die Digitalisierung für Kommunikation und Marketing schätzen neun von zehn Unternehmen als besonders hoch ein. 58,5 Prozent der Befragten beschrieben ihre eigene Unternehmenskommunikation als sehr stark digitalisiert. Dabei geht die Mehrheit der Unternehmen schrittweise mittels Einzelmassnahmen voran. Ohne Kommunikationsstrategie. Das zeigt sich auch darin, dass der Implementierungsgrad bei sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Co. höher ist als die zugemessene Bedeutung. Nur rund die Hälfte der Untersuchungsteilnehmer misst Big-Data-Anwendungen eine hohe Relevanz zu. Die Kommunikation in sozialen Netzwerken hat schon begonnen – warum also nicht die vorhandenen Daten nutzen?

Die quantiative Messung von KPI in der Social Media Kommunikation ist Standard. Die Qualität der Kommunikation auf Social Media sollte spätestens dann gemessen werden, wenn es um die Kommunikationsstrategie geht. Hier einige Kennwerte, die mit einfacher Recherche gemessen werden können:

  • Word-of-Mouth Analyse: Welche Informationen sind in Umlauf? Wie werden die eigenen Produkte im Vergleich zu denen der Konkurrenz beurteilt? Werden sie weiterempfohlen?
  • Issue-Management: Welche Themen kommen vor? Bei regelmässigem Monitoring können frühzeitig Themen erkannt werden, die für die Stakeholder wichtig sind. Gleichzeitig werden Meinungsführer identifiziert und der Dialog geführt.
  • Qualitätsmanagement: Welche Produktemängel erwähnen die Kunden? Sie können in der Produktbewertung erkannt und schnell behoben werden. Dies hat einen direkten Einfluss auf die wahrgenommene Qualität beim Kunden.
  • Clusteranalyse: Mittels einer Clusteranalyse werden die Themen erhoben, die auf Social Media diskutiert werden. Welche Trends sind erkennbar?
  • Open Innovation: Der Input aus Social Media kann interne Innovationsprozesse anreichern.

Da die Social Media-Aktivitäten in vielen Unternehmen ohne Strategie begonnen haben, liegen schon Daten vor, die in eine fundierte Kommunikationsstrategie einfliessen können. Ja, qualitative Datenerhebung bedeutet Aufwand. Diese Daten beeinflussen aber direkt die Kommunikationsstrategie, das Stakeholder-Management und die Suchmaschinenoptimierung. Also die effiziente und wirkungsvolle Social Media Kommunikation.

Weiterführende Links
Studie Mittelstandskommunikation 2016 von Stephan Fink und Ansgar Zerfass
Ist digitales Storytelling in Webwährung messbar?
Erfolg messen in der Kommunikation: AMEC mit neuem Hilfsmittel
Erfolg messen aber ohne ROI

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