Von der Krisenkommunikation in die nachhaltige Kommunikation

Viele Unternehmen und Organisationen stehen vor existenziellen Problemen. Wie überstehen wir die Corona-Krise? Wie überleben wir eine verheerende zweite Welle? Resilienz ist das Wort der Stunde. Aber nicht, indem auf den Status quo ante zurückgestellt wird. Auf Dauer funktioniert Resilienz nur, wenn sie auf nachhaltiger Entwicklung basiert und nachhaltig kommuniziert wird.
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Die Corona-Pandemie und ihre Folgen fordern eine Menge ‘Fitness for Survival’ – Resilienz ist das Wort der Stunde. Mittelfristig muss jedoch das Risiko von Krisen verringert werden. Ohne nachhaltige Entwicklung geht das auch punkto Resilienz nicht.

Nachhaltigkeit durch Politik übers Budget

Letzte Woche hat der Bundesrat für den Schweizer Finanzplatz Leitlinien zur Nachhaltigkeit im Finanzsektor verabschiedet. Damit will er die Schweiz zu einem führenden Standort für nachhaltige Finanzdienstleistungen machen. Zusammen mit dem neuen nachhaltigen Beschaffungsrecht, das 2021 in Kraft tritt, werden zwei gewichtige Weichen für unsere Wirtschaft gestellt. Dass damit auch die Resilienz für Krisen und globale Herausforderungen gestärkt werden sollen, liegt auf der Hand. Eine aktuelle Untersuchung von Blackrock, einem weltweit führenden Investment-Manager, zeigt dies auf. Starke Nachhaltigkeitsmerkmale tragen wesentlich dazu bei, dass Unternehmen die Corona-Krise überstehen. Anleger fragen zudem laut Blackrock bereits jetzt verstärkt nachhaltige Anlagestrategien nach.

Nachhaltigkeit kommunizieren – nachhaltig kommunizieren

Krisengebeutelt, haben einige Firmen und Organisationen nach der ersten Corona-Krisenkommunikation angefangen, ihre Kommunikationsbudgets zu kürzen und Nachhaltigkeitsprojekte auf Eis zu legen. Glaubwürdigkeit und Transparenz, die in Kunden- und Mitarbeitenden-Beziehungen aufgebaut wurden, werden so aufs Spiel gesetzt.

Die Entwicklung in der Finanzindustrie und bei öffentlichen Investitionen werden Schweizer Unternehmen und Organisationen aber mittelfristig dazu bewegen, ihre Kommunikation nachhaltiger zu gestalten – bezüglich Content und Management:

  • Content und Dialog: mehr Glaubwürdigkeit
    Eigene Nachhaltigkeitsbestrebungen, Eckwerte und Entwicklungen müssen offener, transparenter und inklusiver dargestellt werden. Wenn die Konkurrenz auch nachhaltig wirtschaftet, wird der jährliche CSR-Bericht nicht mehr ausreichen. Vielmehr müssen Unternehmen und Organisationen tatsachenbasiert und zielgerichtet kommunizieren. Storytelling ist als Transformationsnarrative top, Whitewashing und sinnfreie Worthülsen hingegen Flop. Der Dialog mit den eigenen Communities nimmt an Bedeutung zu – deren Inputs und Engagement werden über Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit entscheiden.
  • Management: von One Voice zu One Spirit
    Die Transformation fordert als Change-Prozess auch die Mitarbeitenden, die nahe an den Produkten und Dienstleistungen sind. Dies bedeutet für Organisationen und Unternehmen ein noch stärkerer Trend von One Voice zu One Spirit. Dem Einbezug der Mitarbeitenden als glaubwürdige Botschafter in den verschiedenen Netzwerken kommt eine zentrale Rolle zu. One Spirit bedarf solider konzeptioneller Grundlagen und einer Multichannel-Denkweise. Über einen Newsroom behält man die Komplexität im Griff.

‘Globale Herausforderungen’ werden uns noch weitere Krisen bescheren. Alle Beteiligten sind gefordert –  die öffentliche Hand, der breit gefächerte Privatsektor, die Organisationen der Zivilgesellschaft, philanthropische Organisationen. Für alle gilt es, auch in Corona-Zeiten an morgen zu denken.

Weiterführend
«Nachhaltigkeit» glaubwürdig gelebt und erzählt. Wir helfen, Ihre Engagements zu erklären, verankern und kommunizieren.

Alle Beiträge rund um Nachhaltigkeit im Bernetblog
Die Global Reporting Initiative
The International Integrated Reporting Council

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