Schweizer Social Media Konferenz: Die junge Zielgruppe im Fokus

Mit TikTok, Snapchat, Youtube, Pinterest und Meta waren an der 5. Ausgabe der WebStage Masters fast alle vertreten. Während die Social-Media-Plattformen die aktuellsten Trends beleuchteten, gaben Unternehmen wie 20 Minuten, Migros und Feldschlösschen Einblick in ihre Best Practices. Bernet Relations war am Conference Day 2 vor Ort. Das nehmen wir mit.
/

Dieses Jahr fand die Schweizer Social-Media-Marketing-Konferenz WebStage Masters erstmalig gleich an zwei Tagen statt: Am 26. und 27. Oktober 2022 trafen sich Besuchende aus den Bereichen Marketing, Kommunikation, PR und Medien im Dolder Grand in Zürich. Ihnen wurde ein Mix aus Präsentationen zu aktuellen Social-Media-Themen, Best Practices aus unterschiedlichen Branchen und aktuellen Studien zum Schweizer Werbemarkt geboten. Dabei fiel auf; ob Medium, Marketing- oder PR-Abteilung, man möchte vor allem die junge Generation abholen. Wir haben zwei Beispiele rausgepickt.

Social Media first: make facts great again!

Im Dezember 2021 führte 20 Minuten die Social-Media-First-Strategie ein. Die Referent:innen Désirée Pomper, Mattia Bütikofer und Priscilla Brumm zeigten in ihrem Referat unter anderem, wie 20 Minuten wichtige Informationen zum Weltgeschehen für die junge Generation für ihren TikTok-Hauptkanal aufbereitet. Dabei setzen sie auf Verticals (Videoformat 9 zu 16) und auf News-Formate für so genannte Mini-Communities. Kürzlich wurde ein neues Vertical-Format für den Faktencheck eingeführt. Dabei ordnen jeweils sympathische junge Personen verifizierte Geschehnisse ein und erklären die Zusammenhänge. Die erfreuliche Erkenntnis nach zehn Monaten Social Media First sei, dass sich Junge durchaus für News interessieren, wenn sie zielgruppen- und plattformgerecht aufbereitet sind, so Desirée Pomper, stv. Chefredaktorin und Leiterin Story und Videoformate.
Und so erreicht Content die junge Generation:

  • Von «Peer to Peer» kommunizieren: Will man Junge erreichen, soll eine junge authentische Person das Video moderieren oder im Video Hauptakteur:in sein.
  • Wiedererkennung und Beziehung schaffen: Für Videos immer mit den gleichen Gesichtern arbeiten. Menschen vertrauen Menschen und nicht Marken.
  • Kill your darlings: oder zu Deutsch «in der Kürze liegt die Würze». Auf relevante Informationen fokussieren und auf «nice to haves» verzichten, um der kurzen Verweildauer gerecht zu werden.
  • Entscheidungszeit verkürzen: Konsumieren oder nicht? Das ist heute die Frage. Der gute erste Eindruck zählt auch in der digitalen Welt. Umso wichtiger ist die attraktive Aufbereitung und einfache Vermittlung von Inhalten.
  • Fragen aus der Community aufnehmen: Hinhören, was wirklich interessiert, und Inhalte dazu erarbeiten. Ein einfacher und kostengünstiger Weg für zielgruppengerechten und -relevanten Content.

It’s all about stories: nun auch bei YouTube

Mit YouTube Shorts gesellt sich die etablierte Videoplattform zu ihren jüngeren Konkurrentinnen wie TikTok und Instagram. Beim neuen Format handelt es sich um vertikale Kurzvideos, die über die mobile App erstellt werden. Die Shorts bieten maximal 60 Sekunden Videolänge und eignen sich beispielsweise für Formate wie Interviews mit Challenges, witzige Ideen wie Comedy Sketches oder als Teaser für längere YouTube-Videos. Die Kurzvideos werden in einem eigenen Feed auf YouTube ausgespielt. User:innen können sie liken, kommentieren und teilen. Wird ein Short abgespielt, zählen die ersten 3 bis 5 Sekunden, damit User:innen dranbleiben.
Mit diesen Tipps gelingt’s:

  • Zeitlich relevante Inhalte: Auf Google Trends recherchieren, was gerade angesagt ist oder Kalendermomente als Hook nutzen. Wichtig: Genügend Zeit für die Produktion einplanen.
  • Schnelle Cuts: Videos mit schnellen Schnitten wirken dynamisch und halten die Zuschauenden bei Laune.
  • Untertitel:  Videos barrierefrei machen und es ermöglichen, sie ohne Ton zu konsumieren.
  • Ende und Anfang loopen:  Um die Verweildauer der User:innen zu verlängern, Shorts loopen. Das Video wird mit einem angebrochenen Satz beendet, der beim Neustart des Videos fortgesetzt wird. Die User:innen bemerken erst etwas später, dass das Video im Loop läuft.

Grösser, höher, Engelberg

Angekündigt als «Big Announcement 2023» informierte das Veranstaltungsteam Rund um Tanja Hermann mittels Video über die Wachstumspläne der bereits grössten Social-Media-Konferenz der Schweiz. Da man in Zürich nicht weiter wachsen könne, so Hermann, würde die nächste Ausgabe der WebStage Masters neu in der Alpenstadt Engelberg stattfinden. Wer die WebStage Masters 2023 besuchen möchte, darf sich neben Inputs, Inspiration und Wissenstransfer auf einen Blick auf die Schweizer Berglandschaft freuen.

 

Weiterführende Informationen:

  • Kategorien
  • Tags

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfelder