Gesten erschien in der Luzerner Zeitung ein Artikel über Emmi Caffè Latte. Auf ihrem Instagram-Profil hat Emmi einen Post mit einem Bild veröffentlicht, das mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) erzeugt wurde. Die Kommentare zum Post sind nicht besonders positiv, einige Personen reagierten sogar entrüstet. Die Emmi-Mediensprecherin nahm Stellung dazu und sagte der Luzerner Zeitung, dass dies nicht das erste Bild auf Instagram sei, das mit KI generiert wurde. Sie würden momentan die Möglichkeiten austesten, zurzeit allerdings noch ohne ein Leitbild oder einer Strategie.
KI setzt unter Druck
Emmi ist nicht die erste Organisation, die in den letzten Wochen im Zusammenhang mit KI-generierten Bildern in der Kritik stand. Vor rund sechs Wochen lancierte das Modehaus Mango die erste Kampagne mit KI-generierten Models. Weil sich die Kampagne an Teenager richtet wurde kritisiert, dass dies wegen des propagierten Schönheitsideals besonders fragwürdig für diese Zielgruppe sei. Das aktuell auf Social Media vorherrschende Schönheitsideal ist bereits durch Photoshop und Filter völlig unerreichbar. Der Druck, unter dem vor allem junge Frauen und Mädchen stehen, nimmt durch KI noch mehr zu.
Diverser mit KI
Aber ganz auf die neuen Möglichkeiten, die KI-Bildgeneratoren bieten, müssen wir nicht verzichten. Denn nicht immer sind Ressourcen für ein separates Shooting vorhanden, und in Bilddatenbanken sind auch nicht immer passende Bilder zu finden. Deshalb können die neuen Tools durchaus eine Bereicherung für die Kommunikation sein. Gerade punkto Diversität bieten KI-Bildgeneratoren sehr viele Möglichkeiten.
Wir empfehlen, für eine authentische Kommunikation folgende Punkte zu beachten:
- Für welche Werte steht die Organisation? Welche Botschaft soll transportiert werden? Stützt das gewählte oder erzeugte Bild diese Werte?
- Welche Bildsprache verfolgt die Organisation grundsätzlich? Das Bild sollte zu der Organisation und zu dem CI/CD passen.
- Wer ist die Zielgruppe? Passt das erstellte Bild zur Zielgruppe? Fühlt sich diese angesprochen? (Alter, Geschlecht, Herkunft, Bildhintergrund etc.)
- Je genauer Sie prompten, desto besser und authentischer wird das Ergebnis.
- Wirken Sie mit einem guten Prompting stereotypen Bildern entgegen.
- Kontrollieren Sie das Ergebnis, trotz genauem Prompt können Fehler passieren.
- Diskutieren Sie im Team, welchen Umgang Sie im Alltag mit KI-generierten Bildern haben. Wir empfehlen, KI-Bilder zu kennzeichnen, weil Transparenz gut ankommt.
- Und zum Schluss: Hat mein KI-Model die richtige Anzahl Finger?:-)
Titelbild: Über DreamStudio generiert, nicht nachbearbeitet. In diesem Fall wäre zu überprüfen, ob der Hintergrund tatsächlich dem Prompt (Zürich) entspricht. Auch hier sind die Finger suboptimal und müssten nachbearbeitet werden, wie auch der Velolenker.
Weiterführend im Bernetblog:
- alle Beiträge zu Künstliche Intelligenz
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