Der Begriff «Corporate Newsroom» wurde aus den Strukturen grosser Medienhäuser abgeleitet. Wir PR-Profis und unsere Kund:innen, sprich viele grosse und auch kleinere Unternehmen, übernahmen diese Idee für effizientere Kommunikation mittels bessere integrierte Koordination von Inhalten, Kanälen, Massnahmen. Weg mit den Silos – hin zur Umsetzung der seit Mitte der 90er propagierten «Integrierten Kommunikation». Das reduziert die Fragmentation und stimmt die verschiedenen Teams und Themen aufeinander ab. Der N-Room bietet die vielversprechende Lösung für Organisationen jeder Grösse (wie wir meinen), die in der digitalisierten, medienübergreifenden Welt den Überblick behalten wollen.
Mehr als «News» – raus aus der inhaltlichen Enge
Ein nützlicher Begriff, eine Marke, ein Label. Nur: Schnell wird klar, dass er den breiten Anforderungen der modernen Kommunikation nicht gerecht wird. Es geht um so viel mehr als News. Wer im News-Schema hängen bleibt, scheitert. Es geht um Wissen, Geschichten, Gedanken. Genau um diese viel ersehnte «Thought Leadership», ein weiteres Buzzword mit Nerv- und Fail-Potenzial (Note to ourselves: Blogbeitrag).
Auf was wir uns einigen können: In der VUCA-Welt (volatil, ungewiss, komplex, vieldeutig) muss die Corporate Communication strategisch aufgesetzt sein, um die endlos vielen Formate und Kanäle zu integrieren – für mehr Fokus und Nachhaltigkeit anstelle der Info-/News-Flut mit Streuverlust. «News» spielen dabei die kleinste Rolle. Der Begriff ignoriert das komplexe Zusammenspiel aus Analysen, Zielgruppenverständnis und zielgerichteten Botschaften, das weit darüber hinaus führt.
Back to the Future: Room ist Fifties – Tools und Plattformen sind Zukunft
… und schon Realität. Liebe oder hasse es: In einer Welt, in der ortsunabhängiges Arbeiten in dezentralen Teams zwingend ist, dient der physische Raum, die persönliche Sitzung, nicht mehr als Drehscheibe der Kommunikation. Kann er nicht. Es stehen Tools, digitale Plattformen und agile Arbeitsmethoden im Vordergrund. Nur sie ermöglichen die interdisziplinäre Zusammenarbeit über viele verschiedene Standorte und Funktionen hinweg. Sie ermöglichen auch Analyse, Evaluation und Agilität. Der Newsroom-Begriff suggeriert das traditionelle Fifties-Modell. In der modernen Kommunikationsarbeit geht es aber mehr um strategische und funktionsübergreifende Koordination als um räumliche Nähe.
Ok, «Newsroom» (ein letztes Mal…) nervt – was ist die Alternative?