Ist KI gekommen, um zu bleiben? Die Wahrscheinlichkeit ist gross und entsprechend stellt sich in zahlreichen Unternehmen die Frage nach dem gekonnten Umgang. Eine Vielzahl KI-Tools ist verfügbar, doch wie können diese Tools richtig genutzt und etabliert werden? Wie lässt sich das Potenzial der KI richtig ausschöpfen?
Chancen, Widerstände und die Notwendigkeit klarer Regeln
Alexander Wolski, Head of Communications bei der Bluespace Ventures AG, betonte die Bedeutung klarer Regelwerke und interner Akzeptanz für den KI-Einsatz. Widerstand wird es – wie bei Changeprozessen üblich – immer geben, daher sei es besonders wichtig, aufzeigen zu können, welche individuellen Vorteile die KI für die diversen Abteilungen und Teams bietet.
Damit die KI sinnvoll genutzt werden könne, müssten klare Regeln festgelegt werden: Welche Daten dürfen wann und wie genutzt werden? Es brauche eine Art «Magna Carta» für den KI-Einsatz im Unternehmen. Diese Orientierungshilfe sei mindestens so wichtig wie die Qualität der Daten, mit welchen die KI gefüttert wird. Ohne eine solide Datenarchitektur («There is no AI without IA») könnten keine zuverlässigen und passenden Ergebnisse erzielt werden.
Spannend ist auch der Ansatz, der bei Bluespace Ventures gelebt wird: Neue KI-Tools werden jeweils im Team über ein Quartal lang getestet. Das ermöglicht schnelle Learnings fürs ganze Unternehmen.
Sichtbare Vorteile für interne und externe Zielgruppen
Seit Sommer 2023 treibt Lauri Kurki, Senior Product Manager und Project Lead des Programms «AI Boost», den Einsatz von KI bei Ringier gezielt voran. Auch er betonte, dass hier nicht nur die Technologie, sondern auch Bedürfnisse und Bedenken der Mitarbeitenden im Zentrum stünden. Anstatt Lösungen im stillen Kämmerlein zu entwickeln, müsse auf eine gemeinschaftliche Erarbeitung und die aktive Einbindung aller Teams gesetzt werden.
So lassen sich auch die konkreten Umsetzungsmöglichkeiten eruieren. Über 100 Use Cases wurden bereits gesammelt, die möglichen Einsatzgebiete für KI sind also vielfältig. Intern soll die KI den Arbeitsalltag effizienter gestalten, die Produktivität steigern und wertvolle Zeit einsparen. Das geschieht bereits heute, etwa durch automatisierten Kundensupport oder die Data-to-Text-Verarbeitung. Doch auch für die externen Zielgruppen, hier namentlich die Leserschaft, bietet KI spannende Vorteile, z.B. automatisierte Zusammenfassungen oder die Option einen Newsbeitrag zu hören, statt zu lesen. Aktuell werde zudem an einem Blick-News-Chatbot gearbeitet.
Wir nehmen folgende Erkenntnisse mit:
- Ohne Rahmen keine Akzeptanz: Ein klares Regelwerk und die Einbindung der Mitarbeitenden sind Grundvoraussetzungen für den erfolgreichen KI-Einsatz. Nur so können Mitarbeitende inspiriert, sinnvolle Use Cases etabliert und Schatten-KIs vermieden werden.
- Produktivität steigern, aber nicht überladen: KI kann die Effizienz steigern, sollte den Arbeitsalltag aber nicht durch einen Overload an neuen Plattformen und Prozessen komplizierter machen. Praktische und einfach umsetzbare Anwendungen sorgen für Motivation und Akzeptanz.
- Qualität vor Geschwindigkeit: KI kann zwar in Sekunden Ergebnisse liefern, doch die Qualitätssicherung bleibt wichtig. Menschliche Kontrolle und Liebe zum Detail sind unverzichtbar, um Fehler zu vermeiden und relevante Besonderheiten zu berücksichtigen.
- Eingesparte Zeit gekonnt nutzen: Die Zeit, die wir in der Produktion sparen, können wir anderweitig investieren. Mehr Zeit ermöglicht mehr Raum für Kreativität, Weiterbildung (auch zum Thema KI!), Innovation und Teambuilding.
- Nicht jedes Problem ist ein Fall für KI.
Die Kernbotschaften im Video von kameramann.ch:
Impressionen des 76. Social Media Gipfels von Samuel Letsch:
Die Präsentation:
Vielen Dank ans tibits Bistro Zürich für die Gastfreundschaft!
Weiterführende Informationen:
- Brandneu: Unsere Checkliste – KI in der alltäglichen Kommunikationsarbeit sinnvoll einsetzen
- Alle Beiträge im Bernetblog zum Social Media Gipfel
- Der nächste Social Media Gipfel findet am 2. April 2025 in Bern statt. Save the date!
- Ein Beispiel aus der Praxis: KI-Merkblatt Kanton Bern