Am Mittwoch lud das GDI zum Europäischen Trendtag. Wo sich zwischen den üblichen Trend-Schlagwörtern und exzellenten Häppchen einige Inspiration rund um Social Media versteckten. Hier meine drei liebsten, mit Kurzvideos.
«Der Kult des Sozialen» stand auf der Einladung, mit dem Untertitel «Warum Beziehungen die neue Währung sind». Also gleich hin und ein paar neue aufbauen oder alte pflegen, dachte ich mir. Knapp 300 Gäste dachten dasselbe, die Liste der Referenten war wie immer beim Gottlieb Duttweiler Institut vielversprechend. Leider konnte ich nicht ganz bis zum Schluss dabei sein. Und vor lauter Filmen und Schreiben und Fotografieren kam die eine oder andere Beziehung dann doch zu kurz. Drei meiner Inspirationen, samt einer iPad-Empfehlung:
Sharing, Swapping, Social Shopping und Selbermachen
Gleich zum Einstieg wartet GDI-Leiter David Bosshart mit einem Feuerwerk von Trend-Schlagwörtern auf. Sein Input ist sehr dicht und gespickt mit Zitaten und Angaben aus allen Himmelsrichtungen. Verdauen braucht etwas Zeit, ein Handout wäre hilfreich. Vier Trends gibt er uns mit auf den Weg, hier gleich einige Links dazu als Inspiration:
Sharing: Eat with me, Neighbour Goods, Fon Wi-Fi-Sharing, Nachbar’s-Auto-Leihe BuzzCar.
Swapping: Swap.com, Patagonia Surfboard Swap-Meet, Transferwise Geldaustausch
Social Shopping: WholeFoods Trending Tweets, IKEA Share Space für den Austausch von Möblierungen, KLM Social Seatimg
Making vs. Buying: 3D-Ausdruck von Produkten, Selbermachen
Das Kurzvideo mit der entsprechenden Folie:
Werte mitten ins Marketing stellen
Peter Wippermann, Gründer des Trendbüro Hamburg, bleibt seit zehn Jahren mein Vorbild bezüglich Präsentationen: Unaufgeregt und mit genialen Bildern, praktisch ohne Text. Seine Kernbotschaft hüllt er ins Schlagwort «Trust Design». Unternehmen und Konsumenten würden in Zukunft Werte ins Zentrum ihrer Entscheidungen, ihres Handelns stellen. Ist das nicht schon heute so, dort, wo es richtig läuft? Werden uns die Werte im Marketing nicht schon seit bald zehn Jahren als Leitfaden verkündet? Am Schluss dieses Videos eine Evolutionsgrafik des Marketing von der Ware zu Wünschen zu Werten.
Mütter sind der Nabel aller Verbindungen
Stefana Broadbent, Senior Lecturer am University College London, hält das Publikum nach der Mittagspause wach. Mit einem schnellen, engagierten, stark bebilderten Feuerwerk an Ideen, Gedanken, Analysen. Sie zeigt auf, dass die meisten Menschen nur fünf Personen in ihrem engsten Beziehungskreis haben, zehn bis fünfzehn in einem weiteren Kreis und fünfzig oder mehr im äussersten Kreis. In diesem äussersten Kreis tauschen wir uns mit Social-Media-Freunden und -Abonnenten aus. Das ist auch relativ stressfrei, man muss nicht immer alles mitbekommen oder beantworten. Ganz anders in den inneren Kreisen – wo übrigens die Mutter sitzt. In allen Untersuchungen zeige sich, dass unabhängig von Kulturkreis und Geschlecht in der Regel die Mutter die Person ist, mit der am meisten kommuniziert werde.
Und dann war da noch viel mehr. Aber das sprengt den Rahmen dieser bloggenden Beziehungsarbeit. Noch etwas: Wer an solchen Anlässen Notizen auf dem iPad machen möchte, der folge dem Rat meines Sitznachbarn und kaufe sich Note Taker.
Ich muss jetzt meine Mutter anrufen.
PR-Trends 2012: Inhalte, Grundhaltung, Medienarbeit
Übersicht Social-Media-Studien 2011 als Trendradar