Deshalb verlassen wir Facebook

Immer mehr Nutzerinnen und Nutzer verlassen Facebook. Eine aktuelle Studie beleuchtet die Gründe. Gleichzeitig verändert sich das Nutzerverhalten: Die Bedeutung der Verweildauer und ein Selbsttest.
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15 Millionen der US-amerikanischen Facebook Nutzerinnen und Nutzer haben in den letzten zwei Jahren das Netzwerk verlassen. Während 2017 67% der über 12-Jährigen Facebook nutzten, waren es 2019 noch 61% (The Social Habit).

In der amerikanischen Studie werden die Gründe dafür aufgezeigt. Der am häufigsten genannte Grund für den Weggang ist der Überschuss an Tiraden und Ausfälligkeiten. Der zweithäufigste Grund ist die Omnipräsenz von Negativität. Zudem teilen die Nutzerinnen und Nutzer die Gedanken und Ansichten ihrer Facebook Freunde nicht immer, was als störend empfunden werde – wie Aqsa Rasool schreibt.

Das Gewicht der Antworten ist altersabhängig. Nutzerinnen und Nutzer im Alter von 13-34 Jahren geben an, dass sie Facebook weniger nutzen, weil …

  • … sie andere Netzwerke bevorzugen;
  • … ihre Freunde kaum mehr auf Facebook posten;
  • … sie versuchen, Eltern und Verwandte auf der Seite zu meiden.

Nutzerinnen und Nutzer über 35 Jahren nutzen Facebook weniger, weil sie keine Ausfälligkeiten mögen und Bedenken bezüglich der Privatsphäre haben.

Abwärtstrend auch in der Schweiz

Die Zahl der aktiven Facebook-Nutzerinnen und Nutzer ist auch in der Schweiz rückläufig: im Vergleich zum Dezember 2018 war Ende 2019 jeder zwölfte User nicht mehr aktiv (Facebook-Zahlen Schweiz Q4). Vor allem die jüngeren Nutzerinnen und Nutzer sind kontinuierlich weniger auf Facebook aktiv (Facebook-Zahlen Schweiz Q1). Die Gründe dafür sind nicht bekannt. Trotzdem sind die Facebook Nutzerzahlen für die Schweiz nach wie vor sehr hoch (3.5 Mio).

Die eigene Erfahrung scheint den Abwärtstrend zu bestätigen. Engere Facebook Freunde veröffentlichen kaum noch Beiträge oder haben bereits das Weite gesucht. Gleichzeitig zeigt sich beruflich wie auch privat: viele Schweizerinnen und Schweizer nutzen Facebook noch – einfach passiv. Es wird nach wie vor durch die Timeline gescrollt und auch die Videos auf Facebook Watch erfreuen sich grosser Beliebtheit. Dies stärkt die Verweildauer auf der Plattform – eine für Facebook entscheidende Kennzahl.

Die Verweildauer im Selbsttest

Die individuelle Facebook-Verweildauer kann jeder mit sogenannten Digital-Wellbeing-Apps schnell überprüfen. Den einen oder die andere wird die eigene Verweildauer verblüffen.

Und, sollten auch Sie sich Gedanken über Ihre Privatsphäre und Datensicherheit bei Facebook machen, vergessen Sie nicht, auch Instagram und Whatsapp gehören Facebook.


Weiterführend
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