Podcast: Das digitale Erzählformat im Aufwind

Ob im Tram, zu Hause oder beim Joggen: Das Medium Podcast ist en vogue und gilt als die audiovisuelle Erzählform des 21. Jahrhunderts. Ein Ende des Booms ist nicht in Sicht.
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Die Beliebtheit von digitalen Audio-Inhalten steigt stetig. Endlich auch in der Schweiz. Aktuell gibt es über 850’000 aktive Podcasts und über 30 Millionen Episoden in mehr als 100 Sprachen weltweit. Und auch die Streamingplattform Spotify baut ihr Angebot an Wortbeiträgen massiv aus: Unlängst hat der Onlinedienst bekannt gegeben, dass der beliebte US-Komiker, Kampfsportler und Kommentator Joe Rogan seinen Podcast exklusiv auf die Plattform verlagern wird.

Pandemie beschleunigt Podcast-Hype
Schliesslich sorgte nicht zuletzt die globale Pandemie für einen regelrechten Podcast-Boom. Im deutschsprachigen Raum erreicht der tägliche Podcast mit dem Virologen der Berliner Charité Christian Drosten ein Millionen-Publikum. Auch hierzulande lancierte Radio SRF  mit dem Podcast «Corona kompakt» eine viertelstündige Tageszusammenfassung und reihte sich in die Podcast-Charts ein.

Zunahme der Themenvielfalt
Unabhängig von der aktuellen Situation scheint das Angebot von Hörinhalten noch lange nicht ausgeschöpft. Die Podcast-Themen entwickelten sich über die letzten Jahre dynamisch und legen in Punkto Vielfältigkeit stetig zu. Das gesprochene Wort mache dem geschriebenen ernsthafte Konkurrenz, bemerkte Jordan Peterson. Der Psychologieprofessor aus Toronto nutzt die digitale Erzählform intensiv für seine Gesprächsrunden mit anderen Querdenkern.

Die beliebtesten Podcast-Genres
Am beliebtesten sind laut einer anonymen Auswertung aus Deutschland – erhoben vom Podcast-Netzwerk Zebra-Audio.net gemeinsam mit dem Podcast-Hosting und Analytics Anbieter Podigee –Podcasts aus dem News-Bereich, dicht gefolgt von den Kategorien Comedy sowie Society und Culture. Rund 10% interessieren sich für Business-Formate.

Potenzial für Unternehmen
Spannend ist zudem, dass laut Erhebungen aus den USA rund 80% der Podcast-Konsumenten eine Episode bis zum Schluss hören oder das Format erst kurz davor beenden. Die Hörerschaft ist mehrheitlich jung: 67% der Nutzer sind zwischen 18 und 44 Jahre alt.

Fünf Überlegungen, warum ein Podcast auch für Unternehmen ein spannendes Kommunikationsinstrument ist:

  • Themen besetzen: Mit Podcasts lassen sich Geschichten entwickeln. Je nach Bedarf kann man Themen dabei einmalig oder langfristig erzählen und etappenweise aufbereiten. Es hilft Unternehmen dabei, Aufmerksamkeit auf ihre Marke zu lenken und Inhalte spannend zu verpacken.
  • Mehr Raum für komplexe Inhalte: Hörformate verschaffen Zeit – auch länger als drei Minuten – und damit die Möglichkeit,  vielschichtige Themen vertieft zu diskutieren. Ob im Tram, beim Joggen oder in der Badi: Nutzerzahlen belegen, dass das Publikum Podcasts überall – auch unterwegs – hört und bis zum Ende verfolgt.
  • Authentischer Ansatz: Podcasts geben den Zuhörern das Gefühl, ganz nah an den Protagonisten zu sein. Das wiederum sorgt für Intimität und lässt den Content authentisch wirken. Die Inhalte erhalten ein Gesicht und eine Stimme und machen sie anschaulich und lebendig.
  • Volle Konzentration: Podcasts bereichern die Kommunikation: Kein Reiz lenkt vom Inhalt ab. So hinterlässt eine gute Geschichte Spuren im Gedächtnis.
  • Kreativität ausschöpfen: Die vielen verschiedenen Formate zeigen deutlich: Im Podcast-Universum gibt es ein reiches Angebot für jeden Geschmack und jeden Anspruch. Diesen Umstand dürfen auch Unternehmen nutzen: Seien Sie kreativ und probieren Sie auch mal etwas aus. Viel Spass!

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Photo by Will Francis on Unsplash

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