Community Communication im Profil: Monika Hirt, Krebsliga Schweiz

Wie funktioniert eigentlich Community Communication? Was beschäftigt Social-Media-Verantwortliche im Umgang mit ihrer Community? Unsere Blog-Serie «Community Communication im Profil» gibt Einblick.
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In unserer Blog-Serie «Community Communication im Profil» befragen wir Verantwortliche, wie sie mit ihrer Community sprechen, was sie herausfordert und was sie noch vorhaben. Die Serie gibt Einblick in die Praxis von Kommunikator:innen, Social-Media-Verantwortlichen und Community-Manager:innen.

Heute gibt Monika Hirt, Social-Media-Verantwortliche bei der Krebsliga Schweiz, Einblick.

Liebe Monika, wie setzt ihr Community Communication bei der Krebsliga Schweiz ein? 

Täglich werden in der Schweiz 125 Personen mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Jede dritte Person erhält in ihrem Leben den Befund einer Krebserkrankung. Krebs stellt das gesamte Leben auf den Kopf. Wir von der Krebsliga sind genau in solchen Momenten da – für Betroffene und deren Umfeld.

Unser Credo «Gemeinsam gegen Krebs» setzen wir in der Kommunikation, der Prävention, der Beratung und Unterstützung von Betroffenen oder Angehörigen, in der Zugangsgerechtigkeit sowie im Content-Mix auf Social Media vollumfänglich ein. Wir sind da für die Betroffenen sowie die Angehörigen. Ob via Krebstelefon oder vor Ort in den Beratungsstellen, die Krebsliga berät, unterstützt und informiert.

Wir pflegen diverse Dialogmöglichkeiten zu unseren Stakeholdern. Sowohl auf Social Media, in den diversen Krebsforen, auf Bewertungsplattformen (Google, Kununu etc.), wie natürlich im direkten Kontakt mit dem Krebstelefon, unseren Berater:innen in den kantonalen Ligen, bei Events u.v.m. Gerade bei Präventionsveranstaltungen, z. B. mit dem begehbaren Darm- oder Brustmodell, kommen wir direkt ins Gespräch mit Interessierten oder auch Betroffenen.

Wir pflegen ein gutes Monitoring über unsere Social-Media-Plattformen. Es ist uns wichtig, dass wir auf Kommentare und Fragen zeitnah reagieren und einen Dialog von Mensch zu Mensch pflegen können. Immer öfters werden wir auch via Messenger kontaktiert, da die Ratsuchenden beispielsweise Fragen zu einem Beitrag haben, sich aber nicht als betroffene Person outen wollen. Auch das ist kein Problem. Gerne geben wir solche Fragen an unsere Fachspezialisten und -spezialistinnen weiter oder die Person erhält direkt einen Kontakt zum kostenlosen Krebstelefon.

Monika Hirt, Krebsliga

Was ist schwierig?

Krebs ist nach wie vor ein Tabu-Thema, deshalb ist die schützende, manchmal anonyme und immer sehr wertschätzende Kommunikation mit der Community äusserst wichtig für uns. Nur so schaffen wir für Menschen mit Krebs Vertrauen und können ihnen professionelle Antworten auf ihre Fragen geben.

Wir haben sehr verschiedene Dialoggruppen bei der Krebsliga. Da finden sich viele Betroffene sowie Angehörige. Ärztinnen und Ärzte, Spitäler und auch Forschende gehören zu einer anderen Stakeholder-Gruppe. Sehr wichtig sind für uns, die wir zu fast 100 % auf Spendengelder angewiesen sind, natürlich alle Spenderinnen und Spender.

Diese diversen Zielgruppen gehören in unsere Community und erwarten von uns nützliche Informationen, Ratschläge, Tipps, Unterhaltung sowie auch Lehrreiches. Der Mix des Contents ist daher vielseitig und soll allen Followern ab und an einen Mehrwert bieten. Wir versuchen, wenn möglich plattformabhängig, gezielten Inhalt für die entsprechenden Zielgruppen anzubieten. So beispielsweise sprechen wir Fachpersonen auf LinkedIn, Betroffene und Angehörige eher via Facebook und Instagram, an.

Was ist ein Highlight, das du gerne teilst?

Nicht anders als andere Social-Media-Verantwortliche freue auch ich mich über steigende Follower-Zahlen und viele Interaktionen.

Interessierte Mitarbeitende werden und wurden geschult und bringen sich nun aktiv als Mitarbeitende der Krebsliga mit Beiträgen zum Job, zu Events oder Workshops auf ihrem Profil ein und taggen das Unternehmen. Social Media ist in diesem Falle auch ein guter und transparenter Kanal, auf welchem wir ein authentisches Employer Branding zeigen und als Ganzes pflegen. Das freut uns sehr.

Was habt ihr bereits erreicht?

Wir haben die Social-Media-Community gut ausgebaut, und sie wächst täglich. Das erachten wir insofern als gut, als dass unsere Inhalte bei den diversen Zielgruppen ankommen.

Und zugleich bin ich persönlich der Überzeugung, dass unser Ziel erreicht ist, wenn wir auch nur einem Menschen in einer extremen Situation mit unserem Inhalt irgendwie helfen konnten. Es geht bei uns um Menschen und Menschenleben. Für die Menschen sind wir tagtäglich da!

Seit Anfang 2023 arbeiten wir auf Social Media im Krebsliga Verband intensiver zusammen. Wir teilen so z.B. diverse Posts in den Krebsmonaten (Brust-, Prostata- oder Darmkrebsmonat) mit wichtigen Inhalten zur Vorsorge, Prävention, Wissen zur Krankheit und Zugangsgerechtigkeit.

Was habt ihr noch vor?

Wir möchten die Social-Media-Community noch aktiver miteinbeziehen. Es wäre schön, wenn die Follower uns ihre Wünsche und Anliegen direkt mitteilen. Dann könnten wir auch auf diese Themen näher eingehen. Dazu braucht es eine noch aktivere Community, grosses Vertrauen uns gegenüber und der nicht immer einfache Weg der Offenheit beim Thema Krebs.

Ein aktiveres Community-Management würde mehr Ressourcen erfordern. Was auch bei uns nicht immer einfach zu bewältigen wäre. Mit der Einführung einer rollenbasierten Organisation und klaren Zuständigkeiten und Stellvertreterregelungen im Newsroom versuchen wir, diesem Umstand entgegenzuwirken. Da bei uns aber der Mensch im Mittelpunkt steht, werden wir alles dafür tun, die bestmögliche Unterstützung oder Aufklärung an die Community zeitnah weiterzugeben.

Titelbild: Krebsliga

 

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